Zwischen Engagement und literarischem Eigensinn

Von Kai Wiegandt · 08.06.2010
Der südafrikanische Schriftsteller J. M. Coetzee ist nie als Fußballfan aufgefallen, als ehrgeiziger Hobbyradsportler und Cricketexperte ist er dem Sport aber immer verbunden gewesen. Unter Lesern galt er lange als Geheimtipp. Seit seinem Roman Schande und der Verleihung des Nobelpreises im Jahr 2003 ist er weiteren Kreisen bekannt, aber seine Romane bleiben komplex und manchmal schwer zugänglich.
Die Sendung spürt den Beziehungen der Romane zur Geschichte Südafrikas nach und zeigt, wie es dem Schriftsteller gelingt, politisches Engagement und Experimente mit der literarischen Form zu verbinden. Coetzee nimmt Gestalt an als unerbittlicher Frager, der keine Lösungen anbietet, sondern politische und ethische Probleme in allen Facetten vor dem Leserauge entfaltet. Seine Themen reichen von der Aufarbeitung der Apartheid über Rechte der Tiere bis zur Frage, ob es überhaupt Gewissheiten und Spielregeln gibt, an die Menschen sich halten und nach denen sie handeln können.


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