Zwischen Elend und Sorge

Zwei Dörfer im Harz, ein Witz

Ein Wegweiser nach Elend (Sachsen-Anhalt).
Der Name lässt nichts Gutes erwarten. Aber Elend in Sachsen-Anhalt sei ein schöner Ort, beteuern die Einwohner. © picture alliance / Thomas Eisenhuth
Von Michael Frantzen · 05.02.2017
Ehemalige DDR-Bürger werden sich vielleicht erinnern – an den Witz: "Wo ist der Sozialismus zu Hause?" Antwort: "Zwischen Elend und Sorge." So heißen wirklich zwei Dörfer im Harz, und sie liegen nur zehn Kilometer auseinander.
Kukki lebte schon zu DDR-Zeiten in Sorge. Die Erbsensuppe hat ihn reich gemacht – nach der Wende: "Ich bin kein Wendehals", meint der "Erbsensuppen-König", "ich komme in jedem System zurecht."
In Sorge finden sie das ganz okay. In Elend weniger. Hier gibt es keine Millionäre, dafür aber ein Grenzmuseum. Und Geschichten wie die vom "kleinen Johannes", der nach der Wende wieder auftauchte und das halbe Dorf zurück haben wollte: das alte Gasthaus "Sorgenfrei", die Eisenhütte, alter Familienbesitz. Er bekam Recht. Johannes und dem 100-Seelenort ist es nicht gut bekommen.
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