Zum Tod von Dietz-Werner Steck

"Er wurde immer mehr zu Bienzle"

Dietz-Werner Steck, als Hauptkommissar Ernst Bienzle bei Dreharbeiten zu dem Tatort "Bienzle und die große Liebe" auf der Baustelle der Neuen Messe in Stuttgart; Aufnahme vom Juli 2006
Dietz-Werner Steck, als Hauptkommissar Ernst Bienzle bei Dreharbeiten zu dem Tatort "Bienzle und die große Liebe" auf der Baustelle der Neuen Messe in Stuttgart; Aufnahme vom Juli 2006 © (c) dpa - Report / Bernd Weißbrod
Felix Huby im Gespräch mit Sigrid Brinkmann · 09.01.2017
Dietz-Werner Steck, Darsteller des Stuttgarter "Tatort"-Kommissars Bienzle, ist tot. Sein Entdecker, Drehbuchautor Felix Huby, erinnert an einen bescheidenen, umgänglichen Mann und großartigen Schauspieler, der immer mehr mit seiner Rolle verschmolz.
Wie erst am Montag bekannt wurde, starb an Silvester Dietz-Werner Steck, langjähriger Darsteller des Stuttgarter "Tatort"-Kommissars Bienzle.
Steck sei ein "großartiger Theaterschauspieler" gewesen und ein umgänglicher Mensch, der sehr gut mit dem Karrieresprung zum "Tatort"-Kommissar umgegangen sei, würdigte "Tatort"-Drehbuchautor und Schriftsteller Felix Huby den Verstorbenen im Deutschlandradio Kultur. "Er ist immer ein unglaublich bescheidener Mensch geblieben, also, was ich bei Schauspielern selten erlebt habe."

Auf der Straße als 'Herr Bienzle' angesprochen

Im Laufe der Zeit sei Dietz-Werner Steck immer mehr zu Bienzle geworden, sagt Huby. "Es hat ihn überhaupt auch nicht gestört, wenn er auf der Straße als 'Herr Bienzle' angesprochen wurde, und es hätte nicht viel gefehlt und er hätte sich auch mit dem Namen vorgestellt, also, er ist völlig in dieser Rolle aufgegangen."
Entdeckt wurde er von Huby, als dieser auf der Suche nach jemandem war, der seine Romanfigur "Bienzle" verkörpern konnte. Aber man habe beim Sender gesagt, es gäbe keinen schwäbischen Schauspieler, der das könne.
"Dann habe ich ihn auf der Bühne in dem Stück 'Ab heute heißt du Sara gesehen'", erinnert sich Huby. "Da war ich so beeindruckt von seinem Spiel und ich wusste andererseits, (…) wie gut er schwäbisch kann und wie er auch die kleinste Rolle im Film ausfüllen kann. Und da bin ich dann am nächsten Tag zum Sender gegangen und habe in der Redaktion gesagt – so was ging damals noch –, die Ausrede gilt nicht mehr! Es gibt einen schwäbisch sprechenden Schauspieler, der das kann." (uko)
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