Zum Tod des Sängers Mark Murphy

Kreative Jazzpoesie

Der US-amerikanische Sänger Mark Murphy in einem Konzert beim Jazzherbst in Salzburg 2008.
Der US-amerikanische Sänger Mark Murphy in einem Konzert beim Jazzherbst in Salzburg 2008 © imago / Manfred Siebinger
Gespräch mit Matthias Wegner, Jazzredakteur bei Deutschlandradio Kultur · 23.10.2015
Der US-Amerikaner Mark Murphy war einer der einfallsreichsten Sänger der Jazzgeschichte. Oft hat er seine Stimme wie ein Instrument eingesetzt. Er starb mit 83 Jahren in einem Heim für pensionierte Entertainer in New Jersey.
Murphy wurde 1953 bei einer Jamsession von dem Entertainer Sammy Davis Jr. entdeckt . Drei Jahre später brachte der junge Sänger sein Debütalbum "Meet Mark Murphy" heraus, dem mehr als 40 weitere Platten folgten. Sechs Mal wurde er für einen Grammy nominiert.
Murphys Gesang zeichnete sich durch eine große technische Bandbreite aus: Von Scat bis zu Vocalese und Sprechgesang reichte sein Können. Oft hat er seine Stimme wie ein Instrument eingesetzt.
Die Inhalte seiner Texte bekamen eine immer größere Bedeutung. Murphy hat zu zahlreichen Jazzklassikern (zum Beispiel "Stolen Moments", "Naima") Texte geschrieben und oft auch spontan während eines Stückes getextet. Seine Musik ist auf über 50 eigenen Alben dokumentiert – und die Liste der Preise, die Murphy in seiner Karriere gewonnen hat, ist beeindruckend lang. Wegen seines schlechten Gesundheitszustands war er allerdings seit 2012 nicht mehr aufgetreten.
Musikredakteur Matthias Wegner. Er trägt einen schwarzen Hut.
Musikredakteur Matthias Wegner.© Deutschlandradio / Bettina Straub
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