Zebra Poetry Film Festival Berlin

"Grenzen überschreiten"

Film, Filmrolle, Kino, Filmprojektor, Zelluloid
Das Zebra Poetry Film Festival zeigt zahlreiche Kurzfilme. © dpa / picture alliance
Moderation: Andrea Gerk · 17.10.2014
Das Zebra Poetry Film Festival scheint begehrt zu sein: Filmemacher sandten 770 Kurzfilme ein. Die Videokünstlerin Anna Henckel-Donnersmarck hat sie sich angesehen - und verrät, warum Kurzfilm und Gedicht so gut zueinander passen.
Das Zebra Poetry Film Festival in Berlin kann sich nicht über mangelndes Interesse beklagen: Aus 70 Ländern wurden 770 Kurzfilme über Gedichte eingesandt; 29 schafften es in den Wettbewerb. Die Videokünstlerin Anna Henckel-Donnersmarck saß in der Auswahlkommission.
Gedichte von Emily Dickinson verfilmt
Diesmal, sagt sie, seien überraschend oft Gedichte von Emily Dickinson verfilmt worden. Warum, weiß sie nicht. Überhaupt gebe es manchmal absurde Tendenzen: "Letztes Mal gab es wahnsinnig viele Schmetterlinge, und keiner wusste, warum da so viele Schmetterlinge herumflattern."
"Der Langfilm ist ein Roman, der Kurzfilm ein Gedicht"
Dass sich Gedichte besonders gut als Kurzfilm umsetzen lassen, liegt für Anna Henckel-Donnersmarck auf der Hand: "Der Langfilm ist ein Roman, und der Kurzfilm (...) ist das Gedicht." Beide seien sich ähnlich in der Möglichkeit, "Grenzen auszuloten, Grenzen zu überschreiten". Man könne sich Freiheiten herausnehmen, die in der Langform gar nicht angebracht seien: "Das ist das Tolle an einem Kurzfilm - dass man da selber sehen kann und auch ausloten kann, wie weit kann ich gehen mit dem Bild, wie weit kann ich gehen mit dem Ton, wie abstrakt, wie konkret kann ich arbeiten?"
Sie selbst, sagt die Videokünstlerin, habe noch nie versucht, ein Gedicht zu verfilmen. Aber sie habe über die Filme schon Dichter für sich entdeckt.
Das Festival läuft noch bis Sonntag, 19. Oktober in der Berliner Literaturwerkstatt.
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