Zaz auf Tour mit "Paris Encore"

"Deutschland ist meine erste Liebe"

Die französische Sängerin Zaz bei ihrem Besuch im Deutschlandradio Kultur.
Die französische Sängerin Zaz bei ihrem Besuch im Deutschlandradio Kultur. © Deutschlandradio-Maurice Wojach
Zaz im Gespräch mit Jutta Petermann · 06.11.2015
In Frankreich ist Zaz längst ein Superstar, auch das deutsche Publikum liebt die Sängerin. Da passt es gut, dass sie ihr Live-Album "Paris Encore" mit der SWR-Bigband aufgenommen hat. Im Gespräch erzählt sie, wie sich ihr Leben nach ihrem Durchbruch geändert hat.
Zaz ist in Frankreich ein Superstar und auch das deutsche Publikum liegt der französischen Sängerin, deren Stimme manche mit Edith Piaf vergleichen, zu Füßen: Die Echo-Preisträgerin, deren Album "Paris" in Deutschland Gold-Status erreichte, hat nun "Paris Encore" veröffentlicht - den Mitschnitt eines Konzerts in Stuttgart mit der ebenfalls vielfach prämierten SWR-Bigband.
Zugaben gehören zu guten Konzerten selbstverständlich dazu. Im Französischen ruft das Publikum, wenn es eine Zugabe möchte, nach einem "Encore". Und so ein Encore liefert Zaz nun - als Live-Version des Studioalbums "Paris", einer Hommage an die geliebte französische Hauptstadt.
Begeistert von der SWR-Bigband
Warum ausgerechnet Stuttgart und die SWR-Bigband? Zaz lobt die Qualität der Musiker: "Das ist ein sehr gutes Orchester: diese Präzision und das Rhythmusgefühl sind toll." Außerdem sei sie gerne in Deutschland: "Deutschland ist sowas wie meine erste Liebe. Denn das deutsche Publikum ist das erste ausländische Publikum, das mich entdeckt hat."
Das sei perfekt für Jazz. Gefragt, wie ihre Hinwendung zum Jazz sich vollzogen habe, sagte Zaz, sie habe schon immer mit vielen verschiedenen Musikstilen geliebäugelt: Soul, Pop, African Music. "Und Jazz ist ein lang gehegter Traum von mir."
Ihren Ruhm, der sie zur öffentlichen Person machte, sieht Zaz, die als Straßenmusikerin begann, mit gemischten Gefühlen. Was sie vermisst, ist der dichte, unmittelbare Kontakt zu ihrem Publikum: "Das, was mir am meisten zu schaffen macht, ist, dass es eigentlich zu keinem echten, zwischenmenschlichen Treffen mehr kommt. Früher bin ich einfach raus auf die Straßen gegangen, wenn ich Lust hatte zu singen und habe die Leute dabei angeguckt. Das sind Dinge, die kann ich heute auf keinen Fall mehr tun."
Treffen mit Quincy Jones
Ansonsten scheint Zaz aber nach wie vor auf ihre Instinkte zu hören. So ist wohl auch zu erklären, wie es für "Paris" zur Zusammenarbeit mit dem berühmten Produzenten Quincy Jones kam: Sie habe ihn einfach kontaktiert. "Ich habe manchmal solche Eingebungen. Andere äußern dann Zweifel, ich nicht." Jones habe sich zwei ihrer Auftritte angesehen - der anschließende persönliche Kontakt sei sehr angenehm gewesen. Man habe sich gut verstanden - obwohl Zaz kaum Englisch spreche.
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