Zakaki: EU muss Marokko unter Druck setzen

08.03.2010
Die Unabhängigkeitsbewegung in der Westsahara fordert die Europäische Union auf, endlich Druck auf Marokko auszuüben.
Vor dem Hintergrund des derzeit stattfindenden EU-Marokko-Gipfels sagte der Frente Polisario-Vertreter Jamal Zakari, die internationale Gemeinschaft und insbesondere die Europäische Union hätten Marokko bisher noch nicht unter Druck gesetzt. Dabei blockiere Marokko seit langer Zeit die Umsetzung des UN-Friedensplans in der Westsahara, obwohl das Land diesen Plan ursprünglich akzeptiert habe, kritisierte Zakari.

Seit mehr als 20 Jahren herrsche nun Waffenstillstand in der Westsahara. Für die Menschen in der Region sei das keine Lösung. Sie wollten frei und demokratisch über ihre Zukunft entscheiden, betonte der Sprecher der Frente Polisario in Deutschland. Dem Friedensplan zufolge hätte es schon 1992 ein Referendum in der Westsahara geben müssen: "Seitdem warten wir ( ... ) brav und leise", sagte er. Inzwischen hätten die Menschen dort das Gefühl, von der internationalen Gemeinschaft einfach vergessen worden zu sein.

Auf die Frage, ob die Frente Polisario zum bewaffneten Kampf zurückkehren werde, wenn sich die Situation nicht ändert, sagte Zakari, die militärische Option sei kein Ziel, sondern nur ein "Druckmittel", um Marokko zur Akzeptanz des Friedensprozesses zu bewegen. Seine Bewegung versuche mit "allen Mitteln", Gewalt zu vermeiden. Noch sei die Hoffnung auf das Referendum und eine Lösung des Konflikts da.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 8.8.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.