Belgisches Atomkraftwerk

Tihange ist sicher – sagt der Betreiber

Das Atomkraftwerk Tihange fotografiert am 21.10.2015 bei Huy (Belgien).
Das Atomkraftwerk Tihange bei Huy (Belgien). © picture alliance / dpa / Oliver Berg
Von Karin Bensch · 26.12.2015
Schon 40 Jahre ist der Reaktor 1 des Atomkraftwerks bei Lüttich in Betrieb. Nun soll er wieder hochgefahren werden, denn die belgische Atomaufsicht zeigt sich unbeirrt von dem jüngsten Defekt.
Reaktor 1 des belgischen Atomkraftwerks Tihange bei Lüttich soll voraussichtlich heute wieder hochgefahren werden, sagte Anne-Sophie Hugé, Sprecherin der Betreiberfirma Electrabel. Vor einer Woche hatte sich der Reaktor automatisch abgeschaltet, nachdem es einen Brand in einer technischen Schalttafel gegeben hatte.
"Wir haben ein defektes Bauteil in der Schalttafel entdeckt", sagte die Unternehmenssprecherin.
Diese Schalttafel befindet sich nicht im Reaktorbereich, sondern im nicht-nuklearen Teil der Anlage. Das Atomkraftwerk Tihange ist sicher, meint Anne-Sophie Hugé von Electrabel. Das hätten verschiedene belgische Behörden bestätigt.
Darüber hinaus habe sich die belgische Atomaufsicht damit einverstanden erklärt, dass die Laufzeit von Tihange 1 um zehn Jahre verlängert wird − bis 2025.
In Deutschland sehen das viele ganz anders − vor allem Menschen, die in der Grenzregion leben. Sie trauen Tihange 1 nicht, denn er ist mit 40 Jahren der älteste der drei Reaktoren des Atomkraftwerks.
Auch die Bundesregierung ist skeptisch, ob die belgischen Atomkraftwerke Tihange bei Lüttich und Doel bei Antwerpen den Sicherheitsbestimmungen entsprechen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks von der SPD hat angekündigt, es solle Anfang Januar ein Gespräch mit der belgischen Atomaufsicht geben.
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