Wetter

USA im Gefrierfach

Ein Flugzeug wird enteist.
Wegen Schnees und Kälte mussten in New York zahlreiche Flüge ausfallen. © r Jensen / dpa
Von Nana Brink · 06.01.2014
Geschätzte 140 Millionen Amerikaner sind von der Kältewelle betroffen, in vielen Teilen der USA war es seit Jahren nicht mehr so eisig. Gestern sind 2300 Flüge gestrichen worden, Tausende sitzen am Ende der Weihnachtsferien auf Flughäfen fest. In New York schlitterte ein Flugzeug von der Piste.
Wahrscheinlich gab es gestern nur ein paar Jungs in den USA, die es wagten, ohne dicke Jacken nach draußen zu gehen.
"Das ist das Verrückte, kann ich Ärmel tragen? Das ist so ein Macho-Image, 'Du kannst da nicht mit Ärmeln rausgehen!'. Für viele Spieler der National Football League war das die Frage des Tages. Bei den Play-Offs an diesem Wochenende fanden die Spiele bei Temperaturen um die Minus 15 Grad statt. Zum Beispiel in Greenbay, Wisconsin, - die Fans der Greenbay Packers brachten Wärmeflaschen mit, fürs Bier. Und bedauerten das Team und die Fans der San Francisco Forty-Niners."
"Wir bereiten uns vor, wir tun das schon unser Leben lang, darum geht es, kaltes Wetter und knallharter Football. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jungs aus Kalifornien auf diese Kälte vorbereitet sind."
Rekordtemperaturen bis minus 34 Grad
Wohl kaum. Auch wenn Kalifornien von der derzeitigen Kältewelle verschont bleibt, in weiten Teilen des Mittleren Westens, von North-Dakota über die Neu-England-Staaten bis hinunter zur Golfküste werden Rekord-Temperaturen gemessen: bis zu Minus 34 Grad. Seit letzten Donnerstag lässt die arktische Kälte die Menschen in den USA zittern.
Selbst im sonnenverwöhnten St. Louis, am Ufer des Mississippi, sind die Straßen verschneit und ein eisiger Wind türmt den Schnee vor den Haustüren auf. Der Bürgermeister von St. Louis hat im Fernsehen die Bürger aufgerufen, sich in Telefonlisten registrieren zu lassen, falls sie Hilfe brauchen.
"Wir haben ein funktionierendes Telefon-Register, wo wir tausende Menschen anrufen können, die ihr Haus nicht verlassen können, ältere und behinderte Bürger, und wenn wir sie nicht erreichen können, dann fahren wir vorbei und gucken nach."
In Bundesstaat Minnesota bleiben heute alle Schulen geschlossen. Dort werden mit minus 30 Grad die kältesten Temperaturen seit 20 Jahren erwartet. Auch das amerikanische Rote Kreuz ist – vor allem in entlegenen Gebieten – mit vielen Freiwilligen unterwegs.
Tipps, sich gegen die Kälte zu schützen
Wie kann man sich schützen? Die Fernsehstationen senden pausenlos Tipps für die Kälteperiode und erklären, warum man Mützen und Handschuhe tragen soll, um Erfrierungen und Frostbeulen zu vermeiden. Gesichtsmasken sind mittlerweile ausverkauft. Einige andere Branchen, wie diese Verkäuferin in einem Baumarkt in Minnesota erklärt, freuen sich über die Kältewelle.
"Die Leute kommen und suchen Salz und Sand, Schaufeln und Eiskratzer, - alles was du dir vorstellen kannst, die kaufen es."