Werner Büttner

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Der Maler, Grafiker, Installationskünstler und Poet Werner Büttner
Der Maler, Grafiker, Installationskünstler und Poet Werner Büttner © Jule Büttner
Moderation: Ulrike Timm · 08.07.2014
Werner Büttner mischte in den 1980ern als Maler die Kunstszene auf. Inzwischen ist er einer der angesehensten Kunstprofessoren Deutschlands. Der Autonomie der Kunst erteilt er heute eine Absage.
Der Kunstprofessor Werner Büttner hält die Abkehr der Kunst von der Wirklichkeit für einen Irrweg. Der Maler sagte, seine Retrospektive "Gemeine Wahrheiten" in Karlsruhe habe für einen "mitleidlosen, illusionslosen Blick auf die Welt" gestanden, und nicht so sehr auf die Kunst. "Es gab ja in meiner Zeit oder das ganze letzte Jahrhundert eigentlich durch, diese seltsame Idee, dass Kunst autonom sei und mit der Welt gar nichts mehr zu tun hat", sagte Büttner, der in den 1980er-Jahren als einer der "Jungen Wilden", unter anderem an der Seite von Martin Kippenberger und Albert Oehlen, die deutsche Kunstszene aufmischte. "Kunst ist Kunst und alles andere ist alles andere." Diese habe aber zu Langeweile geführt.
"Deswegen war von vorneherein mir klar, dass ich, um Kunst zu machen, die Welt beobachten muss und nicht so sehr meine Kollegen", sagte Büttner. Der Maler sagte, er sei einigermaßen stolz gewesen, bei der Ausstellung in Karlsruhe im vergangenen Jahr mit seinen Werken einen "lustigen Rundgang" angeboten zu haben.
Inzwischen ist der Maler, Grafiker, Installationskünstler und Poet Werner Büttner seit vielen Jahren einer der angesehensten Kunstprofessoren Deutschlands - ohne selbst jemals Kunst studiert zu haben. Zu seinen Schülern zählen Daniel Richter, Jonathan Meese und Rocko Schamoni.
Fast eben so wichtig wie die bildende Kunst ist ihm die Sprache. Gerne verbindet er beides - mal ironisch-gewitzt, mal melancholisch - verzweifelt, aber immer mit Verve erzählen uns die Titel, die er den Werken gibt, ebenso viel wie die Bilder selbst.
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