"Welcome"

03.02.2010
Schwimmlehrer Simon verliert seine Frau, die sich für illegale Immigranten engagiert. Er will sie zurück - und stößt dabei auf den jungen Flüchtling Bilal. Zusammen versuchen sie, ihre Probleme zu lösen.
Frankreich 2009. Regie: Philippe Lioret. Hauptdarsteller: Vincent Lindon. Länge: 115 Minuten.

Nach "Keine Sorge mir geht's gut" hat Regisseur Philippe Lioret nun einen bewegenden Film über eine ungewöhnliche Annäherung zweier Männer gedreht. Der Schwimmlehrer Simon ist Mitte 40, geschieden und wütend auf sich selbst und die Welt. Eigentlich will er nur seine Ex-Frau wieder erobern, die sich für illegale Immigranten in der nordfranzösischen Stadt Calais engagiert. Einer dieser Flüchtlinge der 17-jährige Kurde Bilal will unbedingt zu seiner Freundin nach England, die bald zwangsverheiratet wird. Nur das Durchschwimmen des Ärmelkanals bietet eine Chance für den jungen Mann je die englische Küste zu erreichen. Und so nimmt er bei Simon Schwimmstunden. Langsam entwickelt Simon für den Jungen echte Gefühle, obwohl er sich schon durch die Aufnahme des Jungen bei sich zu Hause strafbar macht.

Philippe Liorets Film ist ein wütender, emotionaler Aufschrei gegen menschenverachtende Flüchtlingspolitik. So ist es in Frankreich bei Strafe - fünf Jahre Gefängnis und bis zu 30.000 Euro Geldstrafe - verboten, illegal dort lebenden Ausländern zu helfen, sie zum Essen einzuladen oder ihnen ein Dach über dem Kopf anzubieten. Und doch ist Liorets Film kein Thesenkino, sondern ein menschliches Drama und ein Liebesfilm, der auch wegen der eindringlichen Darstellung des Hauptdarstellers Vincent Lindon unter die Haut geht.

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