Was ich mich immer schon fragen wollte

Ein Radio- und Buchprojekt von Tobias Wenzel und Carolin Seeliger · 22.09.2009
Wer kommt schon auf die Idee, Hans Magnus Enzensberger zu fragen: "Warum sind Sie nicht unglücklich?" Wahrscheinlich nur einer: er selbst.
Der Journalist Tobias Wenzel überließ 100 namhaften Schriftstellern sein Mikrofon. Er bat sie, sich selbst eine Frage zu stellen und sie dann zu beantworten. Herausgekommen sind persönliche Selbstgespräche, die zum Nachdenken anregen oder einen schmunzeln lassen.

Exklusiv für dieses Projekt fertigte die Fotografin Carolin Seeliger Schwarzweiß-Porträts der Schriftsteller an.

Das Radioprojekt, das im Mai 2008 für Deutschlandradio Kultur entstand, wird anlässlich einer neuen Ausstellung von Bildern und Texten in den "Thermen am Viehmarkt" in Trier (7.10.-22.11.2009) wiederholt.

"Schriftsteller im Selbstgespräch" - vom 17.9.-17.10.2009 täglich im "Radiofeuilleton" und in "Fazit" (Wiederholung um 00.05 Uhr im Deutschlandfunk).


<im_44106>Paul Auster</im_44106>Paul Auster (USA)

"Paul, warum sitzt du hier und stellst dir selbst diese Frage?"

MP3-Audio

Paul Auster (* 1947 in New Jersey) beschloss mit 16 Jahren, Schriftsteller zu werden. Später übersetzte er französische Schriftsteller ins Englische, bevor er schließlich selbst als Autor tätig wurde. Die "New York Trilogie", eine 1987 erschienene Sammlung aus experimentellen Detektivgeschichten, machte Auster schlagartig bekannt. Heute ist Auster einer der renommiertesten zeitgenössischen Autoren der USA. Auster lebt gemeinsam mit seiner Frau, der Schriftstellerin Siri Hustvedt, in Brooklyn. Er hat zwei erwachsene Kinder.

<im_44105>Appelfeld, Aharon - Schriftsteller im Selbstgespräch (nicht weiter verwenden)</im_44105>Aharon Appelfeld (Israel)

"Aharon Appelfeld, wo ist deine Mutter? Was macht sie jetzt?"

MP3-Audio

Als Aharon Appelfeld (* 1932 in Schagowa bei Czernowitz) acht Jahre alt war, wurde seine Mutter von rumänischen Antisemiten umgebracht. Er wurde gemeinsam mit seinem Vater in das KZ Transnistria (Ukraine) verschleppt. Aharon Appelfeld konnte fliehen und versteckte sich im Wald, bis er sich 1944 sowjetischen Truppen anschloss und dort als Küchenjunge arbeitete. 1946 emigriert er nach Palästina und studiert in Jerusalem. Bis 2001 war Appelfeld Professor für hebräische Literatur in Beerscheba. Appelfeld ist als Autor von Romanen und Erzählungen in Deutschland spät entdeckt worden, obwohl er schon seit den 80er Jahren in Israel belletristische Bücher veröffentlicht hat. Auf Deutsch erschien zuletzt der Roman "Elternland" (2007).

<im_44122>Leon, Donna - Schriftsteller im Selbstgespräch (nicht weiter verwenden)</im_44122>Donna Leon (USA)

"Donna, ist es wirklich unbedenklich, Bananen- und Orangenschalen auf den Kompost zu werfen?"

MP3-Audio

Die US-Amerikanerin Donna Leon (* 1942 in Montclair, New Jersey, USA) arbeitete als Reisebegleiterin, Werbetexterin und Lehrerin, bis sie mit ihren in Venedig spielenden Kriminalromanen und mit Kommissar Brunetti weltbekannt wurde. Auf ihren Wunsch hin erscheinen ihre Bücher nicht in italienischer Übersetzung, weil sie in Venedig, wo sie lebt, ganz normal behandelt werden möchte. In ihrem literarischen Debüt, "Venezianisches Finale" (dt. 1993), wird ein Dirigent während der Pause vor dem letzten Akt der Oper "La Triviata" in seiner Garderobe tot aufgefunden. Donna Leons Leidenschaft gilt der Oper, ganz besonders den Werken Händels.


Die Schriftsteller im Überblick:

17.9. - Hans Magnus Enzensberger
18.9. - Iván Thays
19.9. - Javier Marías
20.9. - Donna Leon
21.9. - Aharon Appelfeld
22.9. - Paul Auster
23.9. - Ken Babstock
24.9. - Imre Kertész
25.9. - Umberto Eco
26.9. - John Banville
27.9. - Quim Monzo
28.9. - DBC Pierre
29.9. - Philippe Djian
30.9. - Uljana Wolf
1.10. - Jonathan Safran Foer
2.10. - Frank McCourt
3.10. - Hallgrímur Helgason
4.10. - Arno Geiger
5.10. - Ismail Kadare
6.10. - Wayne Koestenbaum
7.10. - Isabel Allende
8.10. - Dany Laferrière
9.10. - Richard Powers
10.10. - Davide Longo
11.10. - Tim Parks
12.10. - Siri Hustvedt
13.10. - Mario Vargas Llosa
14.10. - Sjón
15.10. - Jonathan Franzen
16.10. - Eliot Weinberger
17.10. - Gary Shteyngart


Die Audios können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.

Zum Projekt ist ein Buch erschienen:
Tobias Wenzel/ Carolin Seeliger: Was ich mich immer schon fragen wollte. 77 Schriftsteller im Selbstgespräch. Benteli Verlag 2008. 184 Seiten. Duplex-Abbildungen. 39,80 Euro. ISBN: 978-3716515310

Mehr Informationen unter: www.selbstfrage.de

Copyright Audio /Text: Tobias Wenzel
Copyright Foto: Carolin Seeliger