Vor der Weltklimakonferenz Paris (3/7)

Gesundheitsbedenken im Windkraftland Dänemark

Windräder drehen sich bei Sonnenuntergang vor dem Abendhimmel auf der Mole der dänischen Gemeinde Bonnerup in der nordöstlichen Ecke von Djursland auf der Ostsee.
Windräder auf der Mole der dänischen Gemeinde Bonnerup © picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Von Axel Schröder  · 09.11.2015
Im vergangenen Jahr war Dänemark mit einem Anteil von knapp 40 Prozent Windkraft am Strommix das weltweit führende Land. Noch viel weiter soll der Ausbau allerdings nicht gehen - aus Gesundheitsgründen. Der niederfrequente Schall verursacht Kopfweh und Schlaflosigkeit, klagen Bürgerinitiativen.
Die Regierung hat reagiert, spricht von "Schmerzgrenze" und legt weitere Vorhaben zunächst auf Eis, um Untersuchungen anzustellen. Nun herrscht Ernüchterung bei Umweltschützern und Windkraft-Industrie.

Die Fahrt führt durch die weite Landschaft im Norden Dänemarks. Über die flachen Hügel, durch dünn besiedeltes Gebiet. Vorbei an den Windrädern, die rund 40 Prozent des dänischen Stromverbrauchs decken, die aber immer mehr Dänen Angst machen.
Es geht nicht um die Verschandelung, um die "Verspargelung" der Landschaft. Es geht - glaubt man den Berichten von Betroffenen - um Leben und Tod. Um eine Gefahr, die man nicht sehen, nicht hören, schmecken oder riechen kann. Ganz ähnlich wie radioaktive Strahlung. Nur geht es diesmal nicht um Kernreaktoren, sondern um den Infraschall, um "low frequent noise", "tieffrequenten Lärm", den die Windräder aussenden.
Kaj Bank Olesen, seine Frau und die Tochter sind deshalb geflohen. Ihr altes Haus liegt verwaist und fernab der Straße in der flachwelligen Landschaft bei Vildbjerg. Nur seine Nerze, 25.000 Tiere, hat der Farmer zurückgelassen. Sie leben weiter hier - In Sichtweite zu den beiden Windrädern, die die Familie von hier vertrieben haben.
Der Nerzzüchter, strohblond, schwarze, halblange Lederjacke, schiebt das Tor zur Nerzfarm auf. Zeigt stolz die schlanken Tiere in ihren Käfigen. Untergebracht in Dutzenden, rund 100 Meter langen, überdachten Käfigreihen.
Kaj Bank Olesen: "Ein Weibchen und ein Männchen. Der große hier ist das Männchen und der kleinere das Weibchen."
"Wenn der Wind aus dieser Richtung kommt, dann beißen sich die Nerze"
Immer zwei Nerze teilen sich einen Gitterkäfig. Ungefähr einen halben Quadratmeter Fläche. Weiße, graue, graublaue, schwarze, hell- oder dunkelbraune Tiere hat Kaj im Angebot. Ein halbes Jahr dauert die Aufzucht, dann tötet er die Nerze, verkauft ihr Fell an Großhändler in Kopenhagen. Aber seit zwei Jahren, seit sich die beiden Windräder drehen, gehen - immer nachts - die Nerze aufeinander los.
Kaj Bank Olesen: "Wenn der Wind aus dieser Richtung kommt, dann beißen sich die Nerze. Immer nachts. Dann sehen die Nerze nichts und wissen nicht:'Was ist das für ein Lärm? Woher kommt der?'"
500 Tiere haben sich in diesem Jahr gegenseitig so schwer verletzt, dass Kaj sie töten musste. Früher als geplant. Ihr Fell, erklärt er, kann er dann nicht mehr verkaufen. Aber noch schlimmer, erzählt er, ist die hohe Zahl an Fehlgeburten, an missgebildeten Nachwuchs. Von 18.000 neugeborenen Tieren starben etwa elf Prozent gleich nach der Geburt - 2000 Tiere.
Der Nerzfarmer Kaj Bank Olesen
Der Nerzfarmer Kaj Bank Olesen© Deutschlandradio / Axel Schröder
Einigen fehlen Beine, andere kommen ohne Fell zur Welt. Kaj zeigt die Handyfotos der Missbildungen. So etwas, erzählt er, hat er bisher, seit 26 Jahren als Nerzfarmer, noch nie erlebt. Auch der Veterinär der Gegend hat die toten, daumengroßen Tiere untersucht. Der war ratlos, erzählt Kaj. Trotzdem will er weitermachen, jeden Tag die acht Kilometer rüberfahren von seiner neuen Wohnung zu den Nerz-Käfigen in Windradnähe.
Kaj Bank Olesen: "Die Tiere wachsen hier in ihren Käfigen auf. Und nach drei, vier, fünf Monaten töten wir sie. Aber bis dahin haben sie ein gutes Leben! Meine Tiere haben ein gutes Leben! Und allen, die mir sagen: 'Such Dir was anderes!' sage ich: 'Niemals!' Und das da sind keine Windräder! Das sind Tötungsmaschinen!"
Das Geräusch der Windräder ist nur ganz leise zu hören. Ein sehr dumpfes, sehr leises Wummern. Kaj schlägt sich im Takt des Wummerns mit der flachen Hand vor die Brust. Ein paar Wochen nach dem Bau der Windräder, fingen seine Herzprobleme an, erzählt er.
Nachts fand er keinen Schlaf mehr. Bis er mit seiner Familie weg zog, acht Kilometer weiter. Nur die Nerze müssen bleiben. Die zuständige Kommune in Herning hat den Umzug der Nerzfarm nicht genehmigt. Vor drei Wochen bekam der Farmer Post von der Kommunalverwaltung in Herning. Nein, seine Beschwerde gegen die Windturbinen, müsse abgewiesen werden. In dem Brief heißt es:
"Auf der Grundlage der beiden Lärmmessungen, datiert vom 10. Dezember 2013 und 14. Oktober 2014, sieht die Gemeinde Herning keinen Grund zu vermuten, dass die Windenergieanlagen an Abildå nicht den Grenzwerten für Lärm und Niederfrequenzrauschen entsprechen."
Der Kommune seien durch die dänischen Gesetze die Hände gebunden, heißt es. Alle Messungen korrekt vorgenommen worden. Kaj macht die Antwort wütend. Er schüttelt den Kopf. Geht zurück zum Gatter.
Vor dem verlassenen Wohnhaus wartet sein Mitstreiter Mauri Johannson. Ein älterer Herr mit Halbglatze. Er hat als Arbeitsmediziner in der Gegend gearbeitet. Seit seiner Pensionierung sammelt er Fachartikel über den Windrad-Schall, über dessen Wirkung auf den menschlichen Organismus.
Mauri Johannson will erzählen, was er herausgefunden hat. Drinnen, im Haus ohne Möbel. Das Wohnzimmer, die Küche, Flur und Badezimmer sind längst leergeräumt. Ein Tisch und vier Stühle sind noch da. Eine Kaffeemaschine. Die wichtigsten Untersuchungen, erklärt Mauri Johannson, stammen von der portugiesischen Wissenschaftlerin Marianna Alvez-Perreira.
Mauri Johannson: "Sie hat herausgefunden, dass sich das Herz verändert, auch die Blutgefäße. Man bekommt Bluthochdruck. Oft treten Kopfschmerzen auf und Schlafstörungen. Die Schlafmuster werden gestört, und man bekommt gar nicht mit, dass man sehr oft kurz vor dem Aufwachen ist, aber der Körper reagiert darauf."
Depressionen sind sehr verbreitet
30 Jahre lang hätte die Wissenschaftlerin Marianna Alvez-Perreira die Auswirkungen von tieffrequentem Schall auf den menschlichen Organismus erforscht und die Ergebnisse seien beunruhigend.
Mauri Johannson: "Auf der psychologischen, der psychiatrische Ebene sind Depressionen sehr verbreitet. Auch Suizidabsichten. Aber leider wissen über diese Zusammenhänge nur sehr wenig, weil hier in Dänemark seit 1990 mit anderen Apparaten gemessen wird und Untersuchungen von Menschen, die neben Windrädern wohnen, gibt es nicht. Die Gesundheitsbehörden haben den Ärzten gesagt: 'Es gibt kein Risiko!' Obwohl das Gegenteil dokumentiert ist. Aber die Industrie hat gesagt: 'Es gibt keins!'."
Mauri - der pensionierte Arbeitsmediziner - wirft einen Blick auf seine Mappe. Viel zu wenig werde geforscht, ärgert er sich und fragt: warum werden Menschen wie Nerzzüchter Kaj und die vielen anderen am sogenannten "Windturbinen-Syndrom" Erkrankten nicht eingehend untersucht und befragt?
Kaj: "Eine Woche liefen die Windturbinen - da merkte ich: Nein, das ist nicht gut. Nach drei Wochen fingen die gesundheitliche Probleme an: kein Schlaf in der Nacht. Ich bin nachts aufgestanden, habe Whiskey getrunken. Vielleicht hilft es… Aber es hat nicht geholfen. Der einzige Ausweg: ein neues Zuhause finden. Jetzt wieder …"
Kaj schlägt sich in schnellem Takt vor die Brust. Beugt sich vor, zeichnet mit dem Kugelschreiber erst eine Kirche, dann ein Windrad auf einen Zettel:
"You understand what this is? / That’s a church. / Yes. And this: Windturbine. And today will kill this. This is new!"
Kaj streicht die Kirche mit zwei Strichen durch. Lässt die Schultern hängen. Aber was ist mit den Grenzwerten, den korrekten Abstandsregeln der Windräder - die vierfache Höhe bis zum nächsten Wohnhaus?Kaj und Mauri winken ab. Natürlich stimmen die Messwerte. Aber sie messen eben nicht das ganze Spektrum des Schalls.
Die besonders hohen und tiefen Frequenzen würden gar nicht erfasst. Und das sei in den dänischen Prüfverordnungen nun mal so festgelegt. Demnächst darf Kaj vor einem Parlamentsausschuss in Kopenhagen über seine Erfahrungen sprechen. Vielleicht, hofft er, wird das helfen.
Kurz vor dem Abschied, vor der Fahrt nach Tasinge, will mir Kaj noch etwas zeigen. Im kleinen Anbau tötet er die Nerze, enthäutet die Tiere, spannt ihre Felle zum Trocknen auf. An der Wand stehen zwei große Tiefkühltruhen.
Kaj: "Are you ready? / Ready. Oh. Oh no. / Small Babies. / How many? / Two thousand! / Why do you conserve them? / They should stay, since people have been looked at this. These people are not true."
Draußen verabschieden wir uns. Die missgebildeten, tiefgekühlten Nerz-Babies im Kopf fahre ich ab. Und halte nach 500 Metern noch einmal kurz an. Bei Kajs nächster Nachbarin, bei Heidi Nielsen. Gerade will sie in die Stadt fahren. Ich frage sie nach den Windrädern, über die so viele Dänen derzeit heftig diskutieren. Jeder hat dazu eine Meinung.
Heidi Nielsen: "Wenn es sehr windig ist, höre ich nur die Flügel. So in etwa. Sonst nichts. Keine tiefen Frequenzen, gar nichts. / Und sie können es nicht fühlen? / Nein. Ich weiß nicht … Ich fühle keinen Unterschied, mit oder ohne die Windräder. Vielleicht gibt es Menschen, die da sensibler drauf reagieren. Aber in dieser Familie sind wir das nicht, auch unsere Hunde nicht. Uns stören die nicht. Kein bisschen."
Heidi Nielsen steigt in ihren Wagen. Ich fahre nach Südwesten, auf die Insel Tasinge. 250 Kilometer entfernt. 5.500 Windräder stehen in der dänischen Landschaft. In Deutschland sind es fünf Mal so viele. Der weltgrößte Turbinenhersteller, Vestas, hat in Randers, im Norden Dänemarks seinen Sitz. 70 Prozent seines Geschäfts macht das Unternehmen mit dem Export der mächtigen Turbinen. Ein Interview zum Thema Infraschall will Vestas nicht geben. Auch keine schriftlichen Antworten zu dem Thema.
Nerz
Die Windkraftanlagen haben auch Folgen für Nerze© Deutschlandradio / Axel Schröder
Vom dänischen Gesundheits-, dem Energie- und dem Umweltministerium kommt die Antwort: die jeweils anderen Ministerien seien für das Thema "Infraschall" zuständig. Der Sprecher des dänischen Umweltamts erklärt: die Experten im Haus geben gern schriftlich Auskunft, aber keine Interviews.
Meine Frage: Werden in Dänemark tatsächlich die falschen Messgeräte eingesetzt, wie Mauri und Kaj behaupten, diese Frage bleibt erst mal offen. Der Umwelt- und Lärmgutachter Sven Johannsen bestätigt aber, dass nur unvollständig gemessen wird:
Johannsen: "In der Regel bedeutet das, dass hier 25 Prozent Minimum dieses wichtigen Infraschallbandes, wo auch die meisten Schwingungen anliegen gerade im Windkraftbereich eben fehlen! Und so kommt es dann oftmals zu diesen Aussagen, dass Infraschall eigentlich kaum messbar ist ab gewissen Entfernungen. Ja… Das verwundert nicht, wenn man halt hier falsche Messgeräte einsetzt in dem Bereich, die eben nicht in der Lage sind, das komplette Infraschallspektrum abzubilden, dass man dann eben keine relevanten Ergebnisse erzielt."
Natürlich, so der Sachverständige, wird vor jedem Windradbau eine so genannte Schallprognose erstellt. In die fließt aber eben nicht ein, wie sich tieffrequente Geräusche verbreiten oder welche Rolle dabei Windrichtung, Temperatur oder die umliegende Landschaft, also Täler, Berge oder Wälder spielen, erklärt Sven Johannsen.
Johannsen: "Was also hier in diesem Bereich stattfindet, ist also bei Weitem nicht ausreichend. Also man rechnet sich - um das einfach auszudrücken, einfach die Geschichte schön. Es entspricht aber nicht der Realität."
Gitte Nielsen lebt seit 20 Jahren auf der Insel Tasinge, zusammen mit ihrem Mann, mit einem Sohn, einer Tochter. Vom Esszimmer mit dem breiten Holztisch aus kann man einen schmalen Streifen der Ostsee sehen. - Wie Kaj Bank Olesen hat auch Gitte Nielsen eine Mitstreiterin zu unserem Treffen eingeladen: Greta Gallandy-Jacobsen. Auf einem Info-Abend über einen geplanten Windpark haben sich die beiden Frauen kennengelernt.
240 Bürgerinitiativen gehen in Dänemark gegen Windkraftanlagen auf die Barrikaden. Vor Gitte Nielsen liegt, sorgsam abheftet, ein ganzer Stapel Papier. Rund viertausend Seiten Rechtsstreit.
Gitte Nielsen: "Das ist zu Ende. Wir haben das verloren. Im Gericht. Dann haben wir gegen die Behörde geklagt. Es kam zum Obersten Gericht. Und dann haben wir auch verloren."
47.000 Euro hat sie der Streit gekostet. Und noch immer drehen sich die Windräder hinter dem kleinen Wäldchen gegenüber. Sehen kann sie sie nicht. Aber wenn der Wind stärker weht, hört sie die Rotorblätter, deren Spitzen mit über 200 Stundenkilometern am Mast entlangrauschen. Dabei entstehen die tieffrequenten Schallwellen. Und die, erzählt Gitte Nielsen, hätten sie krank gemacht.
"An den Infraschall habe ich überhaupt nicht gedacht. Zwei Jahre. Dann wurde ich krank. Nasenbluten und ich kann nicht schlafen. Und die Unruhe! Das Schlimmste ist, am Abend, wenn ich zu Bett gehe, dann weiß ich nicht: kann ich schlafen heute oder nicht? Und das ist das Schlimmste!"
Kaj Bank Olesen vor Parlamentsausschuss
Ob sie schlafen kann und wie lange, das hängt, erzählt Gitte, von der Windrichtung ab. Gerade weht er aus dem Osten, seit vier Tagen schon. Vier Nächte lang konnte Gitte schlafen. Ihre Freundin Greta konnte den Windpark vor der eigenen Haustür verhindern.
Nun unterstützt sie Menschen, die gegen die neuen, besonders großen Windkraftanlagen kämpfen. Für Greta ist es ein Kampf gegen den Lobbyismus von Vestas, dem dänischen Weltmarktführer im Geschäft mit Windturbinen.
Greta Gallandy-Jacobsen: "Vestas und die Windindustrie haben eine große, sehr wichtige Funktion für den Export, für Dänemark. Man kann sich das so vorstellen wie Volkswagen für Deutschland. Das ist ja enorm peinlich, wenn diese Windkraftwerke nicht funktionieren, wenn sie schädlich sind. Denn die Hauptsache bei dieser Windkraft ist ja der Export."
Kaum ein Politiker würde sich eingehend mit dem Problem befassen. Aber Kaj Bank Olesen wird ja bald vor dem zuständigen Parlamentsausschuss Bericht erstatten. Und vielleicht helfe das ja, hofft Greta.
Greta Gallandy-Jacobsen: "Diese Sache: Was man nicht hören kann, kann einem nicht schaden, was man nicht richtig merken kann, das schadet sicher nicht. Die Leute denken einfach nicht dran, dass ultraviolettes Licht auch schädlich ist. Und Röntgenstrahlen sind schädlich. Die können sich einfach nicht vorstellen, wie unangenehm es ist, mit diesen Windrädern zu leben. In seinem eigenen Haus."
Eine letzte, die dritte Anfrage bei den dänischen Ministerien und Behörden: Weder im Energie-, dem Umwelt noch dem Gesundheitsministerium will man schriftlich auf Fragen zum Infraschall-Problem antworten. Auch das dänische Umweltamt taucht ab. 25 dänische Kommunen haben ihre Windpark-Projekte vorerst auf Eis gelegt.
Sie wollen zunächst eine großangelegte Infraschall-Studie abwarten, die die Regierung in Auftrag gegeben hat. 2017 soll sie fertig sein. Bis dahin gilt die Stellungnahme, die die dänische Umweltagentur auf Bitte der baden-württembergischen Landesregierung veröffentlicht hat. Dort hatte man Sorge um das Image der Windkraft. Die die Dänen aber zerstreuen:
"Die zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse liefern keine Beweise dafür, dass Windenergieanlagen Gesundheitsschäden verursachen. Und: Das Kompetenzzentrum für Landwirtschaft und Pelztiere hat 2011 angegeben, dass Berichte über negative Auswirkungen für die Produktion von Nerzen - selbst bei einem Abstand von nur 200 Metern zu Windrädern - nicht vorliegen."
Aber nicht 2011, sondern erst 2013 wurden die großen Windräder neben Kaj Bank Olesens Nerzfarm aufgebaut. Im deutschen Umweltbundesamt ist man bei dem Thema vorsichtiger. Dort heißt es:
"Wie sich der Infraschall auf den Menschen auswirkt, muss noch genauer erforscht werden. Es gibt Personen, die tieffrequente Geräusche noch bei Pegeln wahrnehmen können, bei denen andere keine sensorische Wahrnehmung haben."
Es ist dunkel geworden. Die Fahrt zurück geht vorbei an den Windräder, die Gitte Nielsen so fürchtet. Rund 130 Meter hoch ragen sie aus einem Stoppelfeld in den tiefblauen Himmel.
Vor zwei Tagen schreibt mir Greta Gallandy-Jacobsen per E-Mail: Kaj Bank Olesen hat seinen Auftritt vor dem zuständigen Parlamentsausschuss hinter sich. Einige Abgeordnete, so die Aktivistin, hätte er überzeugt, dass mehr getan, mehr geforscht werden muss. Ein Etappensieg, immerhin. Locker lassen wollen sie und ihre Mitstreiter deshalb noch lange nicht.
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