Voll im Bilde

Musikalischer Bilderreichtum

Die Popmusikerin Lady Gaga trägt ein Mona-Lisa-Outfit
Hochkultur trifft Popkultur: Die Popmusikerin Lady Gaga trägt ein Mona-Lisa-Outfit. © picture alliance / abaca
Von Olga Hochweis · 19.04.2015
Bilder kommen auf den Punkt. Was viele Wörter manchmal mühsam zu umschreiben versuchen, kann ein einziges Gemälde, eine Fotographie oder eine Karikatur oft treffender erzählen. Und im Zeitalter des Selfies setzen wir uns auch selbst zunehmend öffentlich ins Bild.
Die Kraft des Visuellen macht sich vor allem der Film zunutze. Nicht selten gelten unter Cineasten gerade diejenigen Filmregisseure als besondere Meister, die wenig Worte machen und stattdessen bewegte Bilder sprechen lassen. Wenn Filmaufnahmen von kongenialen Soundtracks begleitet sind, wird die Wirkung noch verstärkt.
Musik aber braucht keine bewegten Bilder. Viele Lieder lassen den Film im Kopf ablaufen, dank des Bilderreichtums ihrer Sprache über den Klang hinaus - egal, ob es sich nun um Worte über die Angebetete handelt oder um eine Art Selbstporträt. Wie erzählt ein Musiker in und von Bild und Selbstbild? Und welche Rolle spielt sein Image als Interpret?
Musikalische Histörchen vom 19. April mit der RätselauflösungGesucht wurde der 1998 verstorbene Sänger, Schauspieler und Politiker Sonny Bono. Zusammen mit seiner ersten Frau Cher war er als Duo "Sonny & Cher" Mitte der 60er Jahre ein Superstar. Er schrieb die Welthits des Paares "I Got You Babe" oder "The Beat Goes On", die längst Klassiker des Pop geworden sind. Als Politiker, zuerst als Bürgermeister in Palm Springs, später dann als Mitglied des Repräsentantenhauses, war Sonny Bono ebenso erfolgreich wie als Musiker. Das von ihm unterstützte Gesetz zur Verlängerung des Urheberrechtsschutzes in den USA wurde postum nach ihm benannt: Sonny Bono Copyright Term Extension Act.

Histörchen zum Nachhören:

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Musicalrätsel

Das Lied "You'll Never Walk Alone" ist eine der berühmtesten Stadionhymnen des Fußballs. Es stammt aber ursprünglich aus dem Musical, das wir in der Sendung gesucht haben. Das Musical "Carousel" hatte auf den Tag genau vor 70 Jahren Premiere im Majestic Theatre am New Yorker Broadway. Wobei einige sagen, es sei schon fast eine Oper, die die Herren Rodgers und Hammerstein da im Jahr 1945 geschrieben haben. Es gibt nur ganz wenige Dialoge und fast alles ist auch musikalisch unterlegt. Auch die Songs selbst erinnern mehr an Arien als an Musicallieder. Den Ursprung hat das Musical "Carousel" übrigens in einem ungarischen Bühnenstück, das auch in Deutschland sehr erfolgreich war und gerne als "Vorstadtlegende in 7 Bildern und einem szenischen Prolog" bezeichnet wird. Ein gewisser Hans Albers spielte die Titelrolle mehr als 1800-mal – übrigens in Berlin an der Volksbühne, an seiner Seite Therese Giese. Und extra für ihn hat man das Lied "Komm auf die Schaukel, Luise" eingefügt.
Die Rolling Stones mit ihrem Sänger Mick Jagger (vorne) geben am 10.06.2014 ein Konzert in der Waldbühne in Berlin.
Die Rolling Stones mit ihrem Sänger Mick Jagger (vorne) beim Konzert in der Waldbühne in Berlin© picture-alliance / dpa / Jörg Carstensen
Interpretenrätsel

Als Mick Jagger und Brian Jones erste Gehversuche unter Anleitung von Alexis Korner machten, war dies die Geburtsstunde der Rolling Stones. Und auch ihren ersten Auftritt im berühmten Londoner Marquee Club hatte das Quintett Korner zu verdanken. Sie waren seine Ersatzband, da Korner selbst durch Aufnahmen für die BBC verhindert war. Von welchem Muddy Waters-Blues der Bandname „The Rolling Stones" wurde, darüber streiten die Gelehrten, unbestreitbar aber ist die Tatsache, dass die fünf Jungs aus England in ihren Anfangsjahren eine der heißesten Bluesformationen Englands waren. Mick Jagger, Keith Richards, Brian Jones, Charlie Watts und Bill Wyman – die Urbesetzung des Quintetts – spielte sieben Jahre zusammen und hatte Hits wie „I Wanna Be Your Man", „It's All Over Now" und natürlich das unsterblich „(I Can't Get No) Satisfaction". Durch den Tod von Brian Jones, dem wahrscheinlich kreativsten Stone aller Zeiten, gab es einen Bruch – allerdings nicht im Erfolg. „Let It Bleed" und das Album „Sticky Fingers" – nun auf dem eigenen Plattenlabel - wies neue Wege. Und auch im Rentenalter können die Steine noch immer nicht das Rollen einstellen. Für die Zeit vom 24. Mai bis 15. Juli haben sie eine neue Nordamerika-Tour mit insgesamt 15 Auftritten angekündigt. Allerdings schon lange nicht mehr in Clubs wie dem Marquee sondern in den größten Stadien der Welt.
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