Volkskrankheit Demenz

Von Kim Kindermann · 17.08.2009
Demenzerkrankungen werden aufgrund demografischer Entwicklungen zunehmend zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem. Denn je älter ein Mensch wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er an einer Demenz erkrankt.
Dabei verbergen sich hinter dem Begriff Demenz ungefähr 55 verschiedene Erkrankungsarten. Heilbar ist keine. Die häufigste Diagnose lautet: Alzheimer. Über 60 Prozent der Betroffenen leiden unter dieser Form der Demenz. Die zweithäufigste Form sind die sogenannten vaskulären Demenzen, die etwa aufgrund von Durchblutungsstörungen entstehen.

Dabei ist allen Demenzerkrankungen gleich, dass sie einen schleichenden Abbau der geistigen Fähigkeiten und den Verlust der Selbstständigkeit mit sich bringen. Die Merkfähigkeit geht verloren. Persönlichkeitsveränderungen finden statt. Am Ende einer Erkrankung lässt sich der Lebensalltag nicht mehr ohne fremde Hilfe bewältigen. Die Gesellschaft stellt das vor enorme Anforderungen.

Und der Blick in die Statistik beweist das Ausmaß: Allein in Deutschland leiden schon heute mehr als eine Million Menschen unter einer Demenzerkrankung. Jedes Jahr kommen 200.000 weitere Erkrankungen dazu. Modellrechnungen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Demenzerkrankungen bis zum Jahr 2050 auf 2,8 Millionen mehr als verdoppeln wird. Zahlen, die nur für Deutschland gelten.

Weltweit sieht es noch dramatischer aus: Sind schon heute über 29 Millionen Menschen allein von der Alzheimer-Krankheit betroffen, soll sich diese Zahl nach Schätzungen der Vereinten Nationen bis 2050 auf rund 106 Millionen Betroffene erhöhen. Auf 85 gesunde Menschen käme dann jeweils im Durchschnitt ein Alzheimer-Patient, um den es sich zu kümmern gilt.