Vielfältig und zwiespältig

22.05.2013
Auf Wagners Werk liege ein "dauerhafter Schatten", meint Bundestagspräsident Norbert Lammert. Er ruft dazu auf, die Vorbehalte in Israel gegenüber Richard Wagner zu respektieren.
Lammert sagte am 200. Geburtstag des Komponisten, durch Wagners "unsägliche Essays und Pamphlete" liege ein "dauerhafter Schatten" auf ihm. Gerade die Deutschen hätten den geringsten Anlass, Juden und Israelis Empfehlungen zu geben, wie man mit Wagner umgehen solle.

Er glaube im Übrigen, dass das Thema Wagner bei jüdischen Musikern "in besten Händen" sei, sagte Lammert. Diese könnten sich mit einer Unbefangenheit mit dem Werk und der Person Wagners auseinandersetzen, "über die wir nicht verfügen".

Lammert würdigte Wagner als bedeutenden Komponisten und einen Menschen mit "revolutionären Gestaltungsvorstellungen". Wenige Figuren in der Geschichte hätten über so vielfältige Begabungen und zugleich über so zwiespältige Eigenschaften verfügt wie Wagner, sagte der Bundestagspräsident.

Das vollständige Interview mit Norbert Lammert können Sie bis zum 22. Oktober in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.
Bundestagspräsident Norbert Lammert von der CDU, fotografiert auf seinem Platz als Vorsitzender des Bundestags.
Norbert Lammert© dpa / Michael Kappeler
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