Verleihung der Studenten-Oscars

Vom Wert deutscher Filmhochschulen

Dustin Loose, Patrick Vollrath, Michelle Rodriguez und Ilker Catak bei der Preisverleihung der Student Academy Awards 2015 in Beverly Hills.
Dustin Loose, Patrick Vollrath, Michelle Rodriguez und Ilker Catak bei der Preisverleihung der Student Academy Awards 2015 in Beverly Hills. © Valerie Macon / AFP
Von Wolfgang Stuflesser · 18.09.2015
Gleich drei deutsche Nachwuchsfilmer sind mit den renommierten Studenten-Oscars ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung in Gold ging an Ilker Çatak: Für einen Film über die politischen Unruhen in Istanbul 2014. Dieses Werk sei für ihn auch eine Herzenssache gewesen, sagte Çatak.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag sind in Los Angeles die angesehenen Studenten-Oscars vergeben worden. Die Academy for Motion Pictures Arts and Sciences hatte in diesem Jahr in der Sparte "Ausländischer Film" gleich drei deutsche Regisseure nominiert: Der Studenten-Oscar in Gold ging an Ilker Çatak, Silber an Dustin Loose von der Filmakademie Baden-Württemberg und Bronze an Patrick Vollrath.
Beim ausgezeichneten Film "Fidelity" handelt es sich um Çataks Abschlussarbeit an der Hamburg Media School. Er thematisiert die politischen Unruhen in der Türkei rund um den Taksim-Platz, gedreht wurde er 2014 unter riskanten Bedingungen in Istanbul. Man merke Çatak an, wie wichtig ihm die im Film erzählte Geschichte sei, so berichtet unser Korrespondent Wolfgang Stuflesser aus Los Angeles. Dort äußerte sich der Filmemacher auch über seine politische Intention:
"Das ist einfach ein gesellschaftlicher Zustand, den ich beschreiben wollte. Weil er mir auch zu Herzen geht. Weil er auch in meiner Familie zu finden. Und deswegen war mir der Film sehr wichtig. Und ich freue mich über die Aufmerksamkeit, die er durch diesen Preis erfährt."
Ausbildung in Deutschland wird als "sehr hoch eingeschätzt"
Dustin Loose, mit dem silbernen Studenten-Oscar ausgezeichnet, zeigte sich überrascht davon, dass in diesem Jahr alle drei Preisträger in der Sparte "Ausländischer Film" aus Deutschland kommen:
"Das ist erst einmal ziemlich krass und auch etwas unwirklich. Das hat vor allem damit etwas zu tun, dass in Deutschland die Ausbildung im Filmbereich als sehr hoch eingeschätzt wird. Dass es einfach viele sehr gute Filmhochschulen gibt, mit sehr guten Profilen, auch sehr unterschiedlichen Profilen. Und außerdem haben wir in Deutschland das Glück, dass wir für unsere Ausbildung nicht zahlen müssen."
Schwung für künftige Finanzierungen?
Dustin Loose, der dritte Preisträger, erhofft sich von der Auszeichnung auch ein bisschen Schwung für künftige Filmfinanzierungen, sagte er im Interview:
"Das ist natürlich immer ein kleiner Kampf, die Herzensprojekte auch durchzubekommen. Und ich hoffe, dass es danach ein bisschen einfacher wird."
Mehr zum Thema