Verdis "Il Trovatore" in New York

Unsinnig, aber grandios

Dolora Zajick als Azucena in Verdis "Il Trovatore" an der New Yorker MET
Dolora Zajick als Azucena in Verdis “Il Trovatore” an der New Yorker MET © Ken Howard/Metropolitan Opera
13.02.2016
"Der Troubadour" ist eine der populärsten Opern von Giuseppe Verdi, die Stretta "Di quella pira" einer der größten Ohrwürmer der Musikgeschichte. Die Metropolitan Opera New York hat die Verdi-Oper schon kurz nach ihrer Gründung im Jahr 1883 ins Programm genommen und führt sie bis heute regelmäßig auf.
Die Geschichte um den unglücklichen Manrico und die schöne Leonora ist bis heute ein Highlight im MET-Programm. Giuseppe Verdi wollte seinen "Troubadour" ursprünglich für das Teatro San Carlo in Neapel schreiben. Doch es gab Unstimmigkeiten mit dem Intendanten des Theaters. Auch um die Besetzung wurde heftig gestritten. Verdi zog seine Oper zurück und ging stattdessen nach Rom ans Teatro Apollo. Im Sommer 1852 starb dann noch überraschend sein Librettist. Der Maestro legte selbst mit Hand an bei der Vervollständigung des tragischen Librettos, das im mittelalterlichen Spanien spielt.
Die Uraufführung im Januar 1853 traf das Publikum mitten ins Herz Auch wenn die Oper (nicht zu Unrecht) im Ruf steht, eine der unsinnigsten Geschichten der Musiktheatergeschichte zu erzählen, verbreitete sie sich in Windeseile über den europäischen Kontinent und erreichte schon 1854 Rio de Janeiro, später New York und Buenos Aires.
In der aktuellen MET-Produktion von Verdis Drama singt Angela Meade die Leonora. Marcello Giordani ist Manrico und damit der Troubadour. Dolora Zajick ist die mysteriöse Zigeunerin Azucena und Juan Jesús Rodriguez ist Graf Luna, der Rivale von Manrico. Marc Armiliato dirigiert die von Goya-Bildern inspirierte Inszenierung von Sir David McViaca.
Live aus der Metropolitan Opera New York
Giuseppe Verdi
"Il Trovatore"
Dramma lirico in vier Akten
Libretto: Salvadore Cammarano nach dem Drama "El Trovador" von Antonio Garcia Gutiérrez
Graf Luna - Juan Jesús Rodríguez, Bariton
Leonora - Angela Meade, Sopran
Manrico - Marcello Giordani, Tenor
Azucena - Dolora Zajick, Mezzosopran
Ferrando - Kwangchul Youn, Bass
Iñez - Carolyn Sproule, Sopran
Ruiz - Raúl Melo, Tenor
Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
Leitung: Marco Amiliato
ca. 20.20 Opernpause, darin:
Feuer, Flamme, Glut und Asche
Giuseppe Verdi und sein Liebes- und Rachedrama "Il Trovatore" von 1853
Von Ulrike Gondorf