Uwe Boll zeigt letzten Film

Der schlechteste Regisseur der Welt?

Uwe Boll
Der Regisseur Uwe Boll am Set von "BloodRayne II: Deliverance". © picture alliance/dpa/Foto: Chris Hecermanus-Benge
Moderation: Stephan Karkowsky · 09.08.2016
Kritiker können Uwe Bolls Filmen wenig abgewinnen. Deshalb forderte er sie einst zum Boxkampf auf - und gewann. Trotzdem sagt er: "Es lohnt sich einfach nicht mehr." Uns verrät er, warum er vermutlich nie wieder Filme drehen wird.
Uwe Boll ist die Wildsau des internationalen Kinogeschäfts. Boll gilt als schlechtester Regisseur der Welt. Er selbst sieht das ganz anders. Seine renommiertesten amerikanischen Kritiker hat er deshalb zum Boxkampf herausgefordert - und besiegt.
Uwe Boll hat Filme über Uwe Barschel, den Gefängnismord von Siegburg und Auschwitz gemacht, bekannt aber ist er für Actionfilme, die mitunter auf Videospielen basieren. Uwe Boll hat eine illusionslos pragmatische Haltung zum Kinogeschäft, deswegen hört er als Regisseur jetzt auf.
"Es lohnt sich einfach nicht mehr", sagte er im Deutschlandradio Kultur. Seine Filme seien vor allem auf Video und DVD beliebt gewesen. Der Markt dafür sei - auch wegen der weltweit vertriebenen Raubkopien - zusammengebrochen. "Der Independentfilm ist tot", sagte Boll.

Der angeblich schlechteste Regisseur der Welt zu Gast im Berliner Deutschlandradio-Funkhaus: Uwe Boll
Der angeblich schlechteste Regisseur der Welt zu Gast im Berliner Deutschlandradio-Funkhaus: Uwe Boll© Deutschlandradio/Maurice Wojach

"Meistgehasste Person im Internet"

Statt der Filme seien mittlerweile Fernsehserien schwer angesagt, betonte der Regisseur. Pech für ihn: "Leider will keiner mit mir eine Serie drehen."
Angesprochen auf die vielen schlechten Kritiken bezeichnete sich Boll als "meistgehasste Person im Internet oder in dieser Filmwelt". Er habe das aber nicht sonderlich ernst genommen.
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