USA

Fünf Polizisten bei Demonstration in Dallas erschossen

Nach der Festnahme eines Verdächtigen versuchen Polizisten in Dallas die Menschen zu beruhigen. Zuvor waren vier Beamte bei Protesten gegen Polizeigewalt erschossen worden.
Nach der Festnahme eines Verdächtigen versuchen Polizisten in Dallas die Menschen zu beruhigen. Zuvor waren vier Beamte bei Protesten gegen Polizeigewalt erschossen worden. © AFP/ Laura Buckman
Thilo Kößler im Gespräch mit Dieter Kassel · 08.07.2016
In Dallas sind bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt fünf Polizisten erschossen und mindestens sieben weitere verletzt worden. Es seien massive Sicherheitskräfte um den Demonstrationsort zusammengezogen worden, berichtet unser Korrespondent Thilo Kößler.
Bei einer Protestkundgebung gegen rassistische Polizeigewalt in Dallas sind fünf Polizisten erschossen worden. Mindestens sieben weitere Beamte wurden nach Polizeiangaben der Polizei verletzt.
"Die Situation ist völlig unübersichtlich im Augenblick", sagt unser Korrespondent Thilo Kößler. Hinweise, dass es sich bei dem Täter um einen Scharfschützen gehandelt habe, seien noch unbestätigt. Auch, ob es ein oder mehrere Täter gegeben habe. Ein mutmaßlicher Schütze sei tot und es seien inzwischen massive Sicherheitskräfte um den Demonstrationsort zusammengezogen worden.

Zentrales Wahlkampfthema Waffenrecht?

Zu der Demonstration in Dallas war es gekommen, nachdem zuvor binnen 48 Stunden in den USA zwei Afroamerikaner bei Kontrollen von weißen Polizisten getötet worden waren. Beide Vorfälle wurden von Zeugen mit dem Smartphone gefilmt. "Die beiden Videos haben eine Schockwelle ausgelöst", so Kößler. "Das sorgt im ganzen Land für eine unglaubliche Dynamik." Auch in Minnesota, New York und Washington und anderen Städten kam es zu Protesten.
Nach diesen Ereignissen sei das Thema rassistische Polizeigewalt in der Politik angekommen, meint Kößler
"Wir werden in diesem Wahlkampf erleben, dass sich die Fronten entlang dieser Linien – Waffengesetz, Polizeigewalt, Verhältnis der weißen Mehrheit gegenüber der schwarzen Minderheit – dieses Thema wird jetzt enorm aufbrechen und diesen Wahlkampf sehr, sehr prägen."
Die Republikaner allerdings schwiegen zu diesem Thema - und ganz besonders ihr designierter Präsidentschaftskandidat:
"Wer nichts gesagt hat und ausnahmsweise mal nichts getwittert hat zu diesem Thema, ist der Obertwitterer Donald Trump."
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