USA

Amoklauf an einem College in Oregon

Hinter der Absperrung mit der Aufschrift "Sheriffs Line do not cross" ist ein Polizeiauto zu sehen.
Die Polizei in Roseburg hat nach dem Amoklauf eine Straße in der Nähe des Colleges abgesperrt. © AFP / Cengiz Yar Jr.
Von Wolfgang Stuflesser · 02.10.2015
An einem College im US-Bundesstaat Oregon schoss ein Amokläufer am Donnerstag um sich und tötete mehrere Menschen. Er selbst starb anschließend in einer Schießerei mit der Polizei. Laut der Behörde war er 26 Jahre alt. Präsident Obama zeigte sich wütend angesichts zu lascher Waffengesetze.
Um 10:38 Uhr am Vormittag gingen bei der Polizei in Roseburg, Oregon, die ersten Notrufe ein. Die Zentrale schickte sofort alle verfügbaren Einsatzkräfte los. Am Umpqua College mit seinen 3000 Studierenden schoss jemand um sich. Die Polizisten stellten den Schützen - und es kam zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf der Mann starb. Noch ist nicht bekannt, ob er von der Polizei erschossen wurde oder sich selbst das Leben nahm.
Lange hielt sich die Polizei mit Angaben zur genauen Zahl der Opfer zurück. Nun ist von zehn Toten die Rede und von sieben Verletzten.
Die Behörden haben den Schützen als den 26 Jahre alten Chris Harper Mercer identifiziert. Über sein Motiv gibt es im Moment nur Vermutungen. Die Ermittler fanden am Tatort vier Waffen: ein Gewehr und drei Pistolen.
Das College ist in einer ländlichen Region, viele leben von der Holzproduktion. Und wenn sie ihren Job verlieren, dann gehen manche aufs Umpqua College, um sich weiter zu qualifizieren. Das Durchschnittsalter der Studierenden liegt bei 38 Jahren.
Obama forderte bereits 2012 schärfere Waffengesetze
John Hanlin ist der örtliche Sheriff.
"Das ist eine friedliche Gegend hier. Natürlich gibt es auch bei uns die übliche Kleinstadtkriminalität; aber das hier ist ein riesiger Schock, dass in unserem College zu so einem Verbrechen kommt."
Allerdings gehört der Sheriff zu denen, die gegen schärfere Waffengesetze sind. Präsident Obama hatte sich nach der Schießerei an einer Schule in Newtown im Jahr 2012 um eine umfassende Reform der Waffenkontrolle bemüht - doch die scheiterte am Kongress. Diesmal zeigte sich Obama frustriert und wütend. Amerika bete für die Opfer, sagte er, aber:
"Gedanken und Gebete sind nicht genug. Sie drücken nicht den Schmerz, die Trauer und den Ärger aus, die wir fühlen sollten. Und sie helfen auch nicht, so ein Blutbad an einem anderen Ort zu verhindern."
Es war das 15. Mal, dass sich Obama während seiner Amtszeit nach einer Schießerei an seine Landsleute wandte. Er hoffe, dass dies das letzte Mal sei, sagte er. Das letzte Mal, dass er sein Beileid aussprechen müsse vor dem Ende seiner Präsidentschaft im Januar 2017. Aber ausgehend von seinen bisherigen Erfahrungen könne er das nicht garantieren.
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