"Kein Gipfel ohne Risiko. Ich würde so weit gehen: Kein Leben ohne Risiko" - weitere Informationen zu den Bergführern finden Sie hier: Die Bergführer
Dem Himmel so nah
Von Nana Brink · 22.11.2015
Für die Deutschlandrundfahrt hat unsere Reporterin Nana Brink drei deutsche Gipfel erklommen: die Zugspitze in Bayern, den Fichtelberg in Sachsen und den Kickelhahn am Nordrand des mittleren Thüringer Waldes, auf den schon Johann Wolfgang von Goethe kletterte.
Wir kennen die Sprüche von den Gipfelstürmern, die sich auf den Weg machen, entweder sich selbst oder den Berg zu besiegen, am besten beides. Dabei erfordert nichts mehr Ruhe, Besinnung und Vorbereitung, als einen Gipfel zu erklimmen.
Das wussten auch die Zahnradbauer auf der Zugspitze, die vor 85 Jahren den Weg auf den höchsten Berg Deutschlands für den Fortschritt bahnten. Auch heute noch ist ihr historischer Pfad auf den knapp 3000 Meter hohen Gipfel eine Herausforderung. Einer, der von oben den Blick frei gibt auf einen gnadenlos kommerzialisierten Touristenort.
Bergführer Franz Perchtold im Gespräch mit Nana Brink© Deutschlandradio Kultur / Nana Brink
Wie abhängig die Gipfelstürmer vom Wetter sind, wissen die Meteorologen der ältesten Wetterstation Deutschlands auf dem ehemals höchsten Berg der DDR: dem Fichtelberg in Sachsen. Seit 125 Jahren beobachten sie hier das Klima und zwar unabhängig von der politischen Großwetterlage.
Gestresste Manager haben auch ihren Goethe im Rucksack, wenn sie dem Meister folgen, un dzwar auf seiner Tour zum Kickelhahn-Gipfel im Thüringer Wald. "Über allen Gipfeln ist Ruh, in allen Wipfeln spürest Du kaum einen Hauch", dichtete er hier vor 235 Jahren und schrieb das Gedicht in der Gipfelhütte an die Wand. Er wusste, was viele wissen, die es hoch hinaustreibt:
"Ich habe mich hier gebettet, um dem Wuste des Städtgens, den Klagen, den Verlangen, der unverbesserlichen Verworrenheit der Menschen auszuweichen."
Die "Deutschlandrundfahrt" diesmal unterwegs zu den Sehnsuchtsorten, die dem Himmel ganz nah sind.
