Unter der Lupe

Moderation: Martin Böttcher · 03.06.2012
Wir schauen wie immer genau hin, haben einen neuen Anziehpunkt für Kreative in New York entdeckt und beschäftigen uns mit einer Skateboardschule in Kabul. Wir finden heraus, warum Buenos Aires den Ruf genießt, eine der spannendsten Freiluftgalerien der Welt zu sein und stellen Ihnen die Känguru-Mütter von Barcelona vor.
Skateistan in Kabul Skateistan in Kabul
Interview mit Zahra Said, Skateistan-Mitarbeiterin in Kabul und Berlin
Oliver Percovich reiste 2007 zum ersten Mal nach Afghanistan. Mit ein paar Skateboards im Gepäck und dem Einfall, einen alten Brunnen als Skateplatz zu nutzen, entstand die Idee, im kriegszerstörten Kabul die erste Skateboardschule Afghanistans zu gründen. Jetzt bietet das Buch "Skateistan – The Tale of Skateboarding in Afghanistan" Eindrücke vom Leben Jugendlicher in Kabul. Mit bisher unveröffentlichten Fotos, Interviews und persönlichen Erzählungen zeigt das Buch auf 320 Seiten ein Afghanistan, das es so noch nicht zu sehen gab.

New York entdeckt Bushwick
Von Hendrik Efert
So wie viele US-Amerikaner denken, der angesagte Stadtteil von Berlin sei Prenzlauer Berg, so denken wir meistens, der Brooklyner Stadtteil Williamsburg sei der Ort, wo sich das kreative und unverbrauchte Leben der Stadt abspielt. Doch das ist genauso Geschichte wie ein Szenekiez namens PrenzlBerg. Die Hipster- und Kunstszene trifft sich mittlerweile etwas weiter östlich, im ehemaligen Problembezirk Bushwick.

Freiluftgalerie Buenos Aires
Von Anne Herrberg
Wer hat da wieder an die Wand geschmiert? Wer ohne Erlaubnis eine öffentliche Wand bemalt, muss in Deutschland mit einer Anzeige wegen Sachbeschädigung rechnen. Nicht so in Buenos Aires: Die Polizei hat anderes zu tun. Und die Anwohner freuen sich meist sogar, dass jemand ihre graue Hausfassade verschönert. Wunderbare Voraussetzungen also für Graffiti- und Street Art Künstler. Inzwischen hat Buenos Aires sogar den Ruf, eine der spannendsten "Freiluft-Galerien" der Welt zu sein.

Die Känguru-Mütter von Barcelona
Von Julia Macher
Was in Berlin die Latte Macchiatto-Mütter sind, sind in Barcelona die Känguru-Mamas: Urbane junge Frauen, die mit ihrem Nachwuchs die Cafés und Parks der Metropole bevölkern. Angesichts des wachsenden Angebots von Bio-Läden, Cafés mit Spiele-Ecke und Boutiquen mit humorvollen Stramplern aus Bio-Baumwolle sehen manche schon eine schleichende Prenzlauer-Bergisierung von Barcelona. Doch das Phänomen hat Grenzen: Das Projekt Baby zum alleinigen Lebensinhalt zu machen, kann sich in Spanien niemand leisten. Und will es wohl auch nicht.