Unbestechlicher Wahrheitssucher

Dieter Hildebrandt im Gespräch mit Britta Bürger · 19.05.2011
Nach eigenem Bekunden fühlt sich der Kabarettist Dieter Hildebrandt auch mit knapp 84 Jahren auf der Bühne immer noch so schlagfertig und gut im Timing wie früher. Sein jahrzehntelanges Markenzeichen, den gezielten Versprecher, habe er schon sehr früh entwickelt.
Anlässlich der Verleihung des Medienpreises "Salzburger Stier" an ihn sagte Dieter Hildebrandt: "Mir persönlich fällt das nicht schwerer. Ich glaube, das ist angeboren." Bereits als Jugendlicher habe Hildebrandt, der unter anderem durch die "Münchner Lach- und Schießgesellschaft" und durch Sendungen wie "Scheibenwischer" zur Institution des politischen Kabaretts wurde, an sich sein späteres Markenzeichen entdeckt. Nämlich "durch gezielte Versprecher aus Versehen die Wahrheit zu sagen".

Hildebrandt räumte ein, dass es in seiner langen Karriere auch die durchaus berechtigte Kritik gegeben habe, er sei zu selbstgenügsam geworden. Er habe sich damals zu sehr auf sein Talent verlassen und sei auch unvorbereitet auf die Bühne getreten. "Das haben mir dann ein paar Zeitungen mitgeteilt, und darüber habe ich dann nachgedacht."

Weiter sagte Hildebrandt, auch heute könne man die Leute immer noch genauso zum Lachen bringen wie früher. Personen wie Guido Westerwelle oder Karl Theodor zu Guttenberg seien dankbare Zielscheiben der Kabarettisten, aber auch schnell "durch" als Thema. Derzeit seien Wirtschaftsthemen wie die Krise Europas bestimmend: "Das sind Themen, die mich beschäftigen und die mich dazu bringen, immer wieder, täglich, umzuformulieren, weil sich sehr viel ändert."

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 19.10.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören und die schriftliche Fassung des ausführlichen Interviews nachlesen, das im Radiofeuilleton lief.
Mehr zum Thema