Ultraschall Berlin 2017

Geschichtenerzähler

08.02.2017
Bei Ultraschall Berlin, dem Festival für Neue Musik, stand die Stimme im Mittelpunkt. Im Eröffnungskonzert des DSO Berlin spielte Johannes Moser erstmals Johannes Kalitzkes Cellokonzert "story teller".
Mehr als jedes Instrument ist die Stimme Träger individuellen, unverwechselbaren Ausdrucks, und das nicht nur im rein musikalischen Kontext. Seine Stimme zu erheben oder auch jemandem eine Stimme zu geben, bedeutet, sich als autonomes Subjekt zu äußern. Das Festival Ultraschall Berlin, veranstaltet von Deutschlandradio Kultur und kulturradio vom rbb, stellt in diesem Jahr die Stimme in den Mittelpunkt. Durch das Programm zieht sich - in denkbar unterschiedlicher Weise - die Stimme als roter Faden. Sie knüpft als schön geführte Stimme an die große Tradition des Liedgesangs an, sie wagt sich weit vor in die experimentelle Stimmbehandlung, die die Übereinkunft des Belcanto zur Disposition stellt.
Die Musik von Erhard Grosskopf bewegt sich in einem Spannungsverhältnis von Konstruktion und Zufall. "Ich baue ein Haus aus Zeitproportionen und Klängen und hoffe, dass die Musik einzieht", so der Komponist. In "Klangwerk 11" entsteht aus einer Tonreihe ein Kontinuum aus sonoren Schwankungen und Schwingungen. Das neue Cellokonzert, das Johannes Kalitzke für Johannes Moser als Auftragswerk des Rundfunk Berlin-Brandenburg geschrieben hat, bezieht sich mit seinem Titel "story teller"' auf die Werbephotografie-Ästhetik Tim Walkers.
Ultraschall Berlin - Festival für neue Musik
Großer Sendesaal im Haus des Rundfunks
Aufzeichnung vom 18. Januar 2017
Erhard Grosskopf
"Klangwerk 11" für Orchester op. 64 (2012)
Johannes Kalitzke
"story teller" für Violoncello und Orchester (2016)
Uraufführung, Kompositionsauftrag des rbb

Johannes Moser, Violoncello
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Johannes Kalitzke