Trieb & Feder

Von Johanna Straub und Daniela Plügge · 11.12.2011
"Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem Buch, das erzählt, wie Menschen Kinder erziehen, und einem, wie Menschen Sex haben, würde ich immer das über Erziehung auswählen. Warum? Weil es nur wenige gute Sexszenen in der Literatur gibt" – so der irische Schriftsteller Colm Tóibín.
Und Martin Amis aus England sagt: "Es ist unmöglich, über guten Sex zu schreiben. Guten Sex kann die Fiktion nicht einfangen – wie sie einen Traum nicht einfangen kann." Und trotzdem finden sich jede Menge Sexszenen in der zeitgenössischen Literatur.

Die Briten antworteten auf die Frage, wie das Schöngeistige und das Körperliche zusammenpassen mit dem "Bad Sex in Fiction Award". John Updike, Philipp Roth oder Jonathan Littell mussten sich ihn schon abholen.

Angenommen, es gäbe einen "Schlechter-Sex-in-der-Literatur-Preis" für deutschsprachige Literatur, welche Kandidaten hätten eine Nominierung verdient? Welche Bewertungskriterien gäbe es überhaupt? Warum tut sich die anspruchsvolle Literatur schwer mit der Benennung des Unaussprechlichen?

Eine literarische Spurensuche mit neuem Index: Dem kleinen Katalog der häufigsten Sex-Fallen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.

Manuskript als PDF oder im barrierefreien Textformat.