Nadine Gordimer ist tot
14.07.2014
Erzählungen, Romane, Essays - in der ganzen Breite der literarischen Formen setzte sich die südafrikanische Schriftstellerin mit der Apartheidspolitik in ihrem Land auseinander. Nadine Gordimer starb nun im Alter von 90 Jahren.
Der Anwalt der Schriftstellerin bestätigte die traurige Nachricht: Die südafrikanische Autorin Nadine Gordimer ist am Montag gestorben. Sie sei friedlich entschlafen, hieß es.
1991, im Alter von 68 und nur wenige Monate nach dem Ende des Apartheidsregimes in ihrer Heimat, war die Schriftstellerin mit dem Literaturnobelpreis geehrt worden - die Krönung ihres langen schriftstellerischen Schaffens und gleichzeitig auch ihres politischen Engagements. Denn das Komitee würdigte damit auch den Einsatz Gordimers für eine Beendigung des Terrors der Rassentrennung und Unterdrückung in ihrer Heimat.
Nobelpreisträgerin für Literatur
Die Tochter jüdischer Immigranten aus Europa war am 20. November 1923 in Südafrika zur Welt gekommen. Zu ihrem Werk gehören 15 Romane sowie zahlreiche Kurzgeschichten, Essays und Vorträge. Gordimer hatte sich Zeit ihres Lebens aktiv gegen die Rassentrennung in Südafrika gewandt. Unter dem Apartheidregime waren mehrere ihrer Bücher verboten.
Zuletzt hatte sich Gordimer für die Bekämpfung der Immunschwäche Aids eingesetzt. Zu Gordimers bekanntesten Werken gehören die Romane "Burgers Tochter", "Der Besitzer" und "Julys Leute". Im 2012 erschienen Band "Keine Zeit wie diese" brachte sie die Enttäuschung vieler Südafrikaner über die Zeit nach dem Ende der Apartheid-Ära zum Ausdruck.
Unsere Korrespondentin Leonie March hat die Literaturnobelpreisträgerin erst vor wenigen Monaten interviewt. In der Sendung "Studio 9" haben wir mit ihr über
Leben und Werk von Nadine Gordimer
gesprochen.