TV-Moderator Bednarz ist tot

"Ein kritischer Journalist, kollegial und hilfsbereit"

Der Fernsehjournalist Klaus Bednarz im Jahr 2009
Der Fernsehjournalist Klaus Bednarz im Jahr 2009 © imago / Susanne Hübner
15.04.2015
Er war das Gesicht des ARD-Politmagazins "Monitor". Nun ist der TV-Journalist Klaus Bednarz mit 72 Jahren gestorben. Unsere Korrespondentin Sabine Adler erinnert sich an einen Mann, der hellwach diskutierte - aber immer kollegial blieb.
Der Fernsehjournalist Klaus Bednarz ist tot. Wie eine WDR-Sprecherin in Köln mitteilte, starb er im Alter von 72 Jahren in Schwerin. Bednarz galt als einer der profiliertesten und meinungsstärksten TV-Journalisten der Nachkriegszeit. Bekannt wurde er vor allem als Auslandskorrespondent in Moskau und als langjähriger Moderator des ARD-Politmagazins "Monitor".
Bednarz wurde am 6. Juni 1942 in Falkensee bei Berlin geboren. Später gründete er das ARD-Studio in Warschau und wechselte schließlich als Büroleiter nach Moskau. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 war er als WDR-Chefreporter und ARD-Sonderkorrespondent im Einsatz. Für seine Berichterstattung wurde er unter anderem mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille und der Goldenen Kamera ausgezeichnet.
Ein Mann, der andere begeistern konnte
"Wie sich Klaus Bednarz als Korrespondent in Warschau und Moskau Land und Leuten näherte, weckte mein Interesse für Polen und Russland und die Lust, selbst Auslandskorrespondentin zu werden", sagt unsere Auslandskorrespondentin Sabine Adler. "Diesen zum Teil gefürchteten kritischen Journalisten erlebte ich als außerordentlich kollegialen und hilfsbereiten Menschen, an anderen interessiert." Sie und Bednarz verbanden gemeinsame Erfahrungen in Russland, später in Polen. "Er ermutigte mich bei meinem Buchprojekt 'Russisches Roulette'. Die Erinnerung an unsere Diskussionen: hellwach, produktiv, zugewandt. Wie traurig, dass das nun mit ihm nicht mehr geht."
WDR-Intendant Tom Buhrow bezeichnete Bednarz als einen Journalisten mit "Leib, Seele und messerscharfem Verstand". Die Sendung "Monitor" habe sich unter seiner Leitung zu einem Magazin entwickelt, "das auf dem Gebiet des investigativen Journalismus Herausragendes und Richtungsweisendes geleistet hat".
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