Timeline-Debatte

Ist die Twitter-Kultur in Gefahr?

Logo der Twitter-App auf einem iPhone
#RIPTwitter - ein Timeline-Gerücht erschüttert die User. © dpa/picture-alliance/Christian Charisius
Falk Steiner im Gespräch mit Vladimir Balzer · 07.02.2016
Streit um Timeline, 140-Zeichen-Regel und schlechte Umsatzzahlen: In letzter Zeit häufen sich unliebsame Nachrichten über Twitter. Falk Steiner erklärt, ob wir uns Sorgen um den globalen Kurznachrichtendienst machen müssen.
Was ist denn da bei Twitter los? Der Dienst mit den Kurznachrichten ist in kürzester Zeit zu einem der wichtigsten globalen Medien geworden: schnell, kurz, für jeden überall verfügbar. Doch in letzter Zeit hört man nur Schlechtes. Mehrere Topmanager machten sich aus dem Staub, der Aktienkurs ist so unten wie nie, es werden immer noch rote Zahlen geschrieben, auch kurz vor dem 10. Geburtstag.
Die Twitter-Welt ist erschüttert
Doch vor allem zwei Dinge erschüttern die Twitter-Welt: Der Plan, die 140-Zeichen-Regel abzuschaffen und 10 T Zeichen zu erlauben. Da kann dann niemand mehr von Kurznachrichten reden. Außerdem soll auch noch die Timeline von Twitter anders werden. Timeline – das sind die gesammelten Meldungen, die man angezeigt bekommt. Gerüchte verdichten sich, dass die Tweets zukünftig nicht mehr in zeitlicher Reihenfolge geordnet werden, sondern nach "Relevanz".
Es sei allerdings nicht klar, wie genau diese Relevanz umgesetzt werde, erläutert Falk Steiner aus dem Hauptstadtstudio von Deutschlandradio. Ähnlich wie die Posts bei Facebook könnten die einzelnen Tweets nach verschiedenen Kriterien vorsortiert werden, die Interaktion der User oder auch Werbekunden könnten dabei eine Rolle spielen. Das würde den globalen Nachrichtendienst allerdings grundlegend verändern, so Steiner: "Das ist etwas diametral anderes, als das, wasTwitter bisher ist. Das Letzte, das geschrieben wurde, das steht oben!"
Es gibt naturgemäß auch schon einen Hashtag für diesen befürchteten Eingriff: #RIPTwitter.
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