Tilman Rammstedt schreibt eine Abo-Geschichte

"Ein Roman in Anführungsstrichen, irgendwie"

Ein Porträt des Berliner Autors Tilman Rammstedt
Der Berliner Autor Tilman Rammstedt: Drei Monate Druck © picture-alliance/ dpa / Sebastian Kahnert
Tilman Rammstedt im Gespräch mit Joachim Scholl · 11.01.2016
Tilman Rammstedt schreibt ein neues Buch – und das öffentlich. Täglich von heute an veröffentlicht er die Arbeit der letzten 24 Stunden, der auf drei Monate angesetzte Fortsetzungsroman kann im Abo gelesen werden. Kann das Projekt gelingen? Rammstedt selbst bereitet sich schon mal aufs Scheitern vor.
Tilman Rammstedt hatte ursprünglich vor, Texte im wöchentlichen Rhythmus ins Netz zu stellen. Doch dann habe ihn sein Verleger dazu überredet, das täglich zu tun - und auch gleich noch dabei einen ganzen Roman zu schreiben, berichtete Rammstedt im Deutschlandradio Kultur.
Das Buch, das dabei entsteht, wird "Morgen mehr" heißen und im Sommer auch gedruckt bei Hanser erscheinen. Doch bis zum 8. April muss Rammstedt erst einmal täglich liefern. Das macht er auf der Seite morgen-mehr.de. Im Schnitt rechnet er mit zwei Seiten pro Tag, vielleicht auch mal nur eine halbe – oder fünf, "an euphorischen Tagen".
Schlingern und Falsch-Abbiegen wird wohl zum Projekt gehören
Das "Schlingern", "Falsch-Abbiegen", "Nicht wissen, wie es weitergeht", werde wohl Teil der Geschichte werden, sagte er. Rammstedt rechnet mit dem Scheitern und glaubt nicht daran, dass er auf diese Weise ein in allen Punkten stimmiges Manuskript verfassen kann: "Es wird ein Roman, in Anführungsstrichen, irgendwie", sagte er. Bis das Buch dann gedruckt erscheint, hat er noch einmal Zeit, den Text in eine andere Form zu bringen.
Rammstedt hat nun "ungewöhnliche Tage und Wochen" vor sich. Das passt zum Thema: In seiner Geschichte muss der Erzähler überhaupt erst mal für seine Zeugung sorgen – und seine Eltern zusammenbringen.
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