Theaterspektakel "Im Namen der Rose"

Hildesheim feiert sich und seinen Rosenstock

Das Theaterspektakel "Im Namen der Rose" in den Straßen Hildesheims von Uli Jäckle im Sommer 2014
Uli Jäckles Theaterspektakel "Im Namen der Rose" in den Straßen von Hildesheim © Foto: Andreas Hartmann
Uli Jäckle im Gespräch mit André Mumot  · 01.08.2015
Hildesheim feiert sein 1200-jähriges Bestehen. Um den Dom und den berühmten Rosenstock hat Regisseur Uli Jäckle das Open-Air Spektakel "Im Namen der Rose" inszeniert. Rund 170 Mitspieler ziehen durch die Stadt - für ein Publikum, das normalerweise nicht ins Theater geht.
Seit genau 25 Jahren befindet sich das kleine Niedersächsische Dorf Heersum jeden Sommer im Ausnahmezustand und präsentiert ein aufwändiges Landschaftstheater, das große Zuschauermassen anzieht. In diesem Jahr greift es aufs benachbarte Hildesheim über – die Stadt feiert nämlich ihr 1200-jähriges Jubiläum. Deshalb arbeitet das Forum Heersum nun mit Schauspielerinnen und Schauspielern aus dem dortigen Theater für Niedersachsen zusammen, mit seiner eigenen professionellen Stammmannschaft und – wie immer – mit jeder Menge Laien aus der Umgebung.
Rund 170 Mitspieler ziehen in zehn Vorstellungen für jeweils 1000 Zuschauer durch die Stadt. Unter dem Titel "Im Namen der Rose" geht es nicht nur um Maharadschas und Bachelors, sondern auch um die Wahrzeichen der Hildesheims: den Dom und seinen 1000-jährigen Rosenstock. Regisseur und Autor Uli Jäckle spricht darüber, wie er mit trashigen Unterhaltungselementen vor allem ein Publikum anzusprechen versucht, das normalerweise nicht ins Theater geht – und zum Mitmachen auffordert.
"Jeder kann irgendwas"
Dabei gibt es kein Casting, wer will, darf sich beteiligen: "Jeder kann irgendwas. Jeder ist mindestens Experte seiner selbst. Insofern widerstrebt mir der Gedanke zu sagen: Der ist gut genug, der ist nicht gut genug. Woher soll ich das wissen?"
In Zusammenarbeit mit dem Staatsschauspiel Dresden hat Jäckle auch bereits zwei ähnliche Projekte in einem Dorf in der Sächsischen Schweiz aufgezogen, in dem 25 Prozent der Einwohner NPD wählen. "Das Ansinnen war", so Jäckle, "den anderen 75 Prozent eine Stimme zu geben, eine Gegenkultur zu entwickeln." Mit Erfolg: im Juni wurden er und sein "Theater ASPIK2 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters mit dem "BKM Preis Kulturelle Bildung" ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Theaterspektakel "Im Namen der Rose" in Hildesheim finden Sie auf der Homepage.

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