Theaterausbildung

    "Echt heulen ist gut!"

    Robert Schuster im Gespräch mit Susanne Burkhardt · 02.03.2014
    Emotionen sind auf Theaterbühnen und im Kino gefragt. Sie sollen möglichst echt, möglichst bewegend für den Zuschauer sein. Diesen Trend sieht Robert Schuster von der Berliner Schauspielschule Ernst Busch kritisch, denn "Kunst" sei mehr als nur ein Gefühl, meint er.
    In den USA wird derzeit diskutiert, ob die "Method Acting"-Methode, bei der sich Schauspieler einer Rolle vor allem über die Emotion, über das Erinnern oder das eigene Erleben zu nähern, 'gefährlich' werden kann.
    Als Beispiel wird der jüngst verstorbene Schauspielers Philipp Seymour-Hoffman genannt, der – so die Behauptung - sich so stark mit seinen Figuren identifiziert hat, dass er darüber krank und drogenabhängig geworden sei.
    Die amerikanische Schauspieltrainerin Susan Batson hält dagegen, dass Seymour-Hoffman allein durch die Schauspielerei überlebt habe.
    Vor dem Hintergrund dieser Debatte fragen wir Prof. Robert Schuster, Regisseur und Leiter des Regie-Instituts an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst-Busch in Berlin: Welche Traditionen liegen eigentlich Schauspielausbildung in Deutschland zugrunde?