Südafrikanischer Preisträger

"Hochinteressanter und komplexer Künstler"

Der südafrikanische Künstler Kemang Wa Lehulere (m.) erhält in Dresden den erstmals vergebenen Tiberius Art Award Dresden. Rechts der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Hartwig Fischer.
Der südafrikanische Künstler Kemang Wa Lehulere (l.) erhält den erstmals vergebenen Tiberius Art Award Dresden. Rechts der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Hartwig Fischer. © picture alliance / dpa
Moderation: Gabi Wuttke  · 10.06.2014
Kemang Wa Lehulere sei ein Künstler, der viele Fähigkeiten vereine, sagte der Kunsthistoriker Hartwig Fischer und lobte die Art des Südafrikaners, mit der Vernichtung von Geschichte in seiner Heimat umzugehen.
Bereits im April hatten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bekanntgegeben, dass der International Tiberius Art Award Dresden an den Südafrikaner Kemang Wa Lehulere geht. In dem mit 20.000 Euro dotierten Preis ist eine Einladung des Künstlers nach Dresden enthalten und der Ankauf eines Werkes. Die Pflege des Werks von Wa Lehulere ist technisch gar nicht so leicht. Seine großformatigen Kreidezeichnungen sind äußerst fragil.
Preisträger ist Autor, Filmemacher und Künstler
Vergänglichkeit ist auch eines der dominanten Themen im Werk des Filmemachers, Autors und Künstlers. Darin spiegele sich wieder, wie in Südafrika mit der Geschichte der Apartheid umgegangen und Spuren dieser Geschichte vernichtet wurden und noch immer werden, sagte Hartwig Fischer, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Fischer betonte, der 1984 geborene Preisträger sei ein "hochinteressanter und komplexer Künstler".
Künstlerisches und politisches Engagement
Ausgelobt wird der International Tiberius Art Award von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Kooperation mit dem Forum Tiberius. Ausgezeichnet werden herausragende zeitgenössische Künstler aus nichteuropäischen Ländern.
Kemang Wa Lehulere wurde in Kapstadt geboren und studierte Kunst an der Universität Witwatersrand. Aufmerksamkeit erlang er durch seine Arbeiten mit dem Künstlerkolletiv Gugulective und als Mitbegründer des Center for Historical Reenactment in Johannesburg.