Strasser sieht keinen Linksruck bei der SPD

29.10.2007
Der Parteitag der SPD hat nach Ansicht des Präsidenten des deutschen PEN-Zentrums, Johanno Strasser, die Sozialdemokraten gestärkt und wieder näher zusammenrücken lassen. Es habe eine tiefe Orientierungskrise gegeben, aus der sich die Partei jetzt langsam herausarbeite, sagte Strasser im Deutschlandradio Kultur.
Dazu trage auch das neue Grundsatzprogramm bei, das die Partei stärke und wieder zusammenbringe. Einen Linksruck könne er nicht beobachten, jedoch besinne sich die SPD wieder auf die ganze Breite ihrer Programmatik, betonte das Mitglied der SPD-Grundwertekommission.

Wörtlich sagte Strasser: "Wenn Mindestlöhne ein Linksruck wären, dann ist ja 90 Prozent von Europa stramm links orientiert, denn überall dort gibt es Mindestlöhne."

Die SPD sei immer dann stark, wenn sie leidenschaftlich um die Programmatik ringe, betonte er. "In einer Demokratie können Beschlüsse nur dann eine wirkliche Legitimität und bindende Kraft haben, wenn die Menschen den Eindruck haben, dass sie an diesen Beschlüssen mitgewirkt haben." Dies könne man nicht durch eine Basta-Politik erreichen. Deshalb sei es Zeit gewesen, dass notwendige Korrekturen bei der Agenda 2010, wie die Verlängerung des Arbeitslosengeldes I, angebracht worden seien.