Steuerprozess

    Hoeneß verzichtet auf Revision

    Der Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, am vierten Verhandlungstag im Landgericht München.
    Uli Hoeneß © picture alliance / dpa / Christof Stache
    14.03.2014
    Uli Hoeneß teilt in einer persönlichen Erklärung mit, dass er das Urteil des Landgerichts München, das ihn gestern zu einer Haft von drei Jahren und sechs Monaten verurteilte, annehmen wolle.
    Hoeneß habe nicht noch einmal durch den medialen Sturm gehen wollen, der mit einer Revision des Prozesses verbunden gewesen wäre, meint unser Bayern-Korrespondent Michael Watzke im Deutschlandradio Kultur.
    Hier die Erklärung von Uli Hoeneß, die auf der Homepage des FC Bayern München abrufbar ist:
    "Nach Gesprächen mit meiner Familie habe ich mich entschlossen, das Urteil des Landgerichts München II in meiner Steuerangelegenheit anzunehmen. Ich habe meine Anwälte beauftragt, nicht dagegen in Revision zu gehen. Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung. Steuerhinterziehung war der Fehler meines Lebens. Den Konsequenzen dieses Fehlers stelle ich mich.
    Außerdem lege ich mit sofortiger Wirkung die Ämter des Präsidenten des FC Bayern München e.V. und des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG nieder. Ich möchte damit Schaden von meinem Verein abwenden. Der FC Bayern München ist mein Lebenswerk und er wird es immer bleiben.
    Ich werde diesem großartigen Verein und seinen Menschen auf andere Weise verbunden bleiben, solange ich lebe. Meinen persönlichen Freunden und den Anhängern des FC Bayern München danke ich von Herzen für ihre Unterstützung."
    Uli Hoeneß war gestern wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Seine Anwälte kündigten an, gegen das Urteil in Revision zu gehen. Dies hat Hoeneß heute zurückgenommen.
    Hoeneß wird vermutlich in etwa drei Wochen zum Haftantritt geladen; sehr wahrscheinlich wird er die Strafe in der JVA Landsberg am Lech, die Ersttäter aufnimmt, verbüßen.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) sprachen Hoeneß ihren Respekt für seinen Schritt aus.
    Herbert Hainer (59) wird beim FC Bayern München bis auf Weiteres Vorsitzender des Aufsichtsrates. Der Vorstandschef des Bayern-Anteilseigners adidas wird damit Nachfolger von Uli Hoeneß.
    scr
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