Samstag, 20. April 2024

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Doping in Russland
Vorgaben werden nicht eingehalten

Neue Vorwürfe gegen die russische Leichtathletik: Gesperrte Trainer sind nach Recherchen des Doping-Experten Hajo Seppelt weiter aktiv, Dopingmittel seien problemlos erhältlich und auch die nationale Antidopingagentur beteiligt. Ein Ende der Sperre vor Olympia kann sich Seppelt nur aus politischen Gründen vorstellen.

Hajo Seppelt im Gespräch mit Astrid Rawohl | 06.03.2016
    Reisen nach Russland seien mittlerweile zu gefährlich, erklärt der Dopingexperte Hajo Seppelt. Deshalb habe er mit Informaten dort gearbeitet, die ihm Video und Audio-Material zugespielt hätten. Auf diesen Aufnahmen sei klar zu erkennen, dass der russische Leichtathletikverband die Auflagen des Internationalen Leichtathletikverbands IAAF und der Welt-Anti-Doping-Agentur nicht erfülle. Zum Beispiel trainiere ein gesperrter Trainer weit entfernt von Moskau erneut Athleten. Außerdem würden Dopingmittel angeboten.
    Aktuell ist Russlands Leichtathletik international gesperrt, auch der Ausschluss von Olympia in Rio steht im Raum. Die aktuelle Chfin der russischen Anti-Doping-Agentur hat nach Seppelts Recherchen noch vor zwei Jahren Kontrollen mit Athleten abgesprochen, ebenfalls ein klarer Verstoß gegen Dopingregeln.
    Der IAAF hat Seppelt sein Material bereits gezeigt. Die Verstöße hielten sie für schwerwiegend erklärt Seppelt. Er glaube, russische Leichtathleten könnten nur noch durch politische Einflussnahme an Olympia in Rio teilnehmen.
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 6. September 2016 in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.