Sport ist Mord

No Sports

Der britische Staatsmann Sir Winston Churchill (1874-1965) grüßt aus einem Fahrzeug heraus mit der für ihn typischen Geste, dem Victory-Zeichen.
Winston Churchill grüßt aus einem Fahrzeug mit der für ihn typischen Geste, dem Victory-Zeichen. © picture alliance / dpa / Central Press
Von Matthias Hanselmann · 09.04.2017
No sports. Tatsächlich findet man dieses angebliche Churchill-Zitat auf so gut wie keiner englischen Webseite, auch nicht im renommierten Oxford Dictionary of Quotations. Ist es etwa die Erfindung deutscher Sport-Muffel, die nach einer Ausrede gesucht haben? Dafür spricht einiges.
Churchill wurde 91, und wir wollen hier nicht unerwähnt lassen, dass er -zumindest in jungen Jahren - sehr wohl Sport getrieben hat. Das Reiten z.B. liebte er über alle Maßen.
Woher kommt eigentlich das Wort "Sport"? Im Englischen gibt es das Wort disport, was so viel bedeutet wie Zerstreuung, Vergnügen (lateinisch deportare: sich vergnügen). Der Sport früherer Jahrhunderte war höheren Gesellschaftsschichten vorbehalten, da sie die Einzigen waren, die die entsprechende Muße dafür hatten. Im 17. Jahrhundert standen dem Sport der oberen die Spiele der unteren Schichten gegenüber: Dies waren etwa Wettlaufen, Boxen und Ringen.
Heute wird Sport für alle Arten der "körperlichen Betätigung" verwendet und hat die ursprünglich im Deutschen vorhandenen Begriffe abgelöst. Zum einen das seit dem 16. Jahrhundert gebrauchte Wort "Leibesübungen", zum anderen den im 20. Jahrhundert geschaffenen Begriff "Leibeserziehung".
Während für die einen Sport immer noch ein großes Vergnügen ist, treiben es andere zu weit. Und setzen tatsächlich manchmal ihr Leben aufs Spiel. Nicht nur beim Motorsport. Schon der erste Marathonläufer ist am Ziel tot zusammengebrochen.
Frank Mooren vom Institut für Sportmedizin der Universität Gießen spricht hier sogar von einem "Marathon-Paradox": Während das Training für einen solchen Lauf positive Effekte auf Herz, Bänder und das Immunsystem hat, gilt das für den Marathonlauf selbst nicht. "Das Gesunde am Marathon ist die Vorbereitung darauf", sagt Mooren.
Es gibt ja auch jede Menge völlig harmlose und dennoch sehr gesunde Sportarten. Einige davon werden in unserer Sendung besungen: das Tanzen etwa, das Golfen, das Radfahren oder das Schachspielen.

Musikalische Histörchen

Seine blauen Wildlederschuhe waren Carl Perkins immer heilig. Der am 9. April 1932 in Tiptonville, Tennessee, Geborene hatte dieser Fußbekleidung seinen ersten Hit zu verdanken und erklecklichen Tantiemen, denn auch Elvis Presley coverte den Song Blue Suede Shoes. Seine erste Gitarre bekam Perkins zwar nicht in die Wiege gelegt, aber bereits mit sieben Jahren in die Hände. Zusammen mit seinen Brüdern begann die musikalische Laufbahn dieses Rock-A-Billy. Und wie bei Elvis und auch Johnny Cash war es Sun Records-Besitzer Sam Philips, der an den Jungen glaubte. Im Dezember 1955 nahm er Blue Suede Shoes auf – inspiriert durch eine Geschichte von Johnny Cash. Ein schwerer Autounfall setzte Perkins kurz nach dieser ersten Single in den Charts allerdings für einige Zeit außer Gefecht und so konnte er nicht gleich einen zweiten Song folgen lassen.
Gestorben ist der Mann, der zu den Taufpaten des Rock ’n’ Roll und Rockabilly zählt, im Jahr 1998. Er wurde gerade mal 65 Jahre alt. Er komponierte nicht nur einen "der" Songs des Rock ’n’ Roll, auch die Beatles gehörten zu seinen Fans und einige der Perkin-Songs finden sich auf ihren Alben. Drei seiner Songs finden sich auf den Alben der Fab Four - Matchbox, Honey Don’t und Everybody’s Trying to Be My Baby. Und auf dem Paul McCartney Album Tug of War singt Perkins dann ein Duett mit Maca.

Brillant oder Bullshit!?
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