Soundpostkarte

So kann New York klingen

Blick auf den East River mit Manhattan im Hintergrund, aufgenommen vom Ufer in Williamsburg, Brooklyn, New York am 22.06.2014
Blick auf den East River mit Manhattan im Hintergrund. Das Künstlerinnenduo Koether und Holzworth hat eine eigene akustische Vision der Stadt geschaffen. © picture alliance / dpa / Alexandra Schuler
Von Paul Paulun · 29.08.2014
Die Künstlerinnen Jutta Koether und Jess Holzworth sind mit einem Aufnahmegerät durch New York gezogen und haben bei ihren zufälligen Begegnungen auf "record" gedrückt. So entstand ein ganz persönliches Stadtporträt.
Nachdem ich an dieser Stelle in den letzten Wochen Geräusche aus dem Himalaya und von einer Zugreise durch Mexiko vorgestellt habe, geht es heute in die Stadt - und zwar nach New York! Die Künstlerinnen Jutta Koether und Jess Holzworth haben dort zwischen Mai und November 1999 einige performative Streifzüge im Öffentlichen Raum unternommen.
Bei zufälligen Begegnungen mit Leuten und Orten haben die beiden untersucht, was um sie herum los war und welche Möglichkeiten eines "Sich-Einbringens" es dabei für sie gab. Als Mittel dafür haben sie Summen, Singen und Pfeifen gewählt, aber auch das Spielen von einem Tamburin oder der Gebrauch von Stöcken auf allen möglichen Oberflächen sind dabei vorgekommen.
Man kann das als Hommage ans Driften oder auch an das Unbekannte lesen - für sie selber ging es dabei aber in erster Linie um das Erzeugen einer "ultimativen" und ganz persönlichen Realität. In den Stücken tauchen immer wieder unerwartete Schnitte auf und es ergibt sich auch keine "richtige" Kontinuität - man weiß nie so genau, wo man gerade ist.
Durch eine idealisierte Stadt
Aber diese Unschärfen schaffen eine Möglichkeit, an den Erlebnissen teilzuhaben und sie mit eigenen Vorstellungen aufzufüllen. Man bewegt sich beim Hören wie durch eine idealisierte Stadt, die immer wieder Überraschungen für einen bereit hält.
Und es bleibt auch unklar, ob der Dichter, der in der zweiten Hälfte des kommenden Ausschnitts von "complete relaxation" und Heineken-Bier spricht, nur wie Allen Ginsberg klingt oder ob er es tatsächlich ist. Das Booklet der im Jahr 2000 auf dem Label Ecstatic Peace erschienenen CD gibt darüber jedenfalls keinen Aufschluss.

Label: Ecstatic Peace