Sommerzeit, Urlaubzeit, Lesezeit

Bücher für den Ferienkoffer

Eine Frau liest in einer Hängematte am Badestrand eines Campingplatzes in Lindau ein Buch.
Und wenn der Urlaub noch so schön ist: ein gutes Buch muss mit. © picture alliance / dpa / Karl-Josef Hildenbrand
Moderation: Gisela Steinhauer · 11.07.2015
Ein Urlaub ohne Bücher? Schwer vorstellbar. Evelyn Röwekamp von der Thalia Universitätsbuchhandlung in Rostock und unser Literaturkritiker Joachim Scholl geben Ihnen Tipps, damit Sie die Ferienzeit auch bei Dauerregen gut überstehen.
Endlich können wir mal wieder ganz entspannt schmökern – ob im Strandkorb oder auf dem heimischen Balkon, bei Sonnenschein oder Dauerregen. Nur, welche Bücher sollten in den Ferienkoffer?
"Ich bin lesesüchtig", gesteht Evelyn Röwekamp, stellvertretende Leiterin der Thalia Universitätsbuchhandlung in Rostock. Ihr Motto: "Ein Tag ohne Bücher ist ein verlorener Tag." Daran hat sie sich auch in ihrem gerade beendeten Urlaub gehalten. Und so fanden sich in ihrem Koffer: "Das Verbrechen. Kommissarin Lunds 3. Fall" von David Hewson: "Der ist so was von gesellschaftskritisch, diese Verstrickungen von Politik und Wirtschaft!" Oder "Herrin des Hügels. Das Leben der Cosima Wagner" von Oliver Hilmes: "Unglaublich diese Untiefen des Wagner-Clans." Und als Hörbuch einer ihrer absoluten Lieblingsautoren: "Die Tagebücher" von Fritz J. Raddatz, gelesen von Raddatz selbst. "Ich habe sie bestimmt schon 50 Mal gehört! Ein großartiger Autor, Verleger, Feuilletonist – so jemand fehlt heute!"
Ihr Tipp für den "Urlaub im Kopf": "Paul Theroux 'Der Fremde im Palazzo D'Oro'.Ein hoch erotisches und schönes Buch über eine 'Amour fou'. Seither kenne ich den Unterschied zwischen Erotik und den Rein-Raus-Geschichten à la 'Fifty Shades of Grey'." Für einen Krimi: "Don Winslows 'Das Kartell'. Für alle Männer, die nachts nicht schlafen können und nicht koksen wollen. 'Tage der Toten' war schon heftig, aber dieses Buch ist es umso mehr." Ihr Geheimtipp: "John Steinbeck und Robert Capa: 'Russische Reise'. Ein Muss für jeden, der sich für Russland interessiert und verstehen will, was gerade dort passiert."
Thomas Mann muss als Reserve in den Koffer
"In jedem Urlaub packe ich neben neueren Titeln auch ein, zwei Klassiker ein", sagt Joachim Scholl, Literaturkritiker und Moderator der Sendung "Lesart" im Deutschlandradio Kultur. "Ein durchgehendes 'Urlaubsprogramm' der letzten Jahre ist Fjodor M. Dostojewski – ein großer Roman nach dem anderen wird weggelesen. In diesem Sommer sind die 'Brüder Karamasow' fällig! Und dann reist auch immer Thomas Mann mit, als 'Reserve' und Garantie großer Literatur."
Sein Ferientipp: "'Alles Licht, das wir nicht sehen' von Anthony Doerr, der jetzt dafür den Pulitzer-Preis bekommen hat. Ein bewegendes, rührendes Buch, das im Zweiten Weltkrieg spielt; ein blindes französisches Mädchen im Mittelpunkt, das auf einen jungen Deutschen trifft, während der Invasion in der Normandie. Eine tolle Entdeckung!"
Weitere Tipps gefällig? Tauschen Sie sich aus mit unseren Experten über Urlaubslektüre, Bücher, die man gelesen haben sollte – und über Lieblingsautoren und Bücher, die einen durchs Leben begleiten.

Lesetipps von und für Hörer:

Andy Weir: Der Marsianer
George R.R. Martin: Lied von Eis und Feuer (Game of Thrones)
Kazuo Ishiguro: Was vom Tage übrig blieb
Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten
Thomas Mann: Der Zauberberg
Thomas Mann: Joseph in Ägypten
Fjodor M. Dostojewski: Die Brüder Karamasow
Fjodor M. Dostojewski: Der Idiot
Fjodor M. Dostojeweski: Schuld und Sühne
Søren Sveistrup: Das Verbrechen. Kommissarin Lunds 3. Fall
Lydia Tschukowskaja: Untertauchen
Lionel Davidson: Der Rabe
John Steinbeck und Robert Capa: Die russische Reise
Orlando Figes: Die Flüsterer. Leben in Stalins Russland
Albert Vigoleit Thelen: Die Insel des zweiten Gesichts
Peter Weiss: Ästhetik des Widerstandes
Senek Rosenblum: Der Junge im Schrank
Marcjanna Fornalska: Erinnerung einer Mutter
Anthony Doerr: Alles Licht, das wir nicht sehen
David Safir: 28 Tage lang
Svenja Leiber: Das letzte Land
Robert Seethaler: Der Trafikant
Nino Haratischwili: Das achte Leben
Fritz J. Raddatz: Tagebücher
Carsten Jensen: Wir Ertrunkenen
Günter Grass: Die Blechtrommel
John Dos Passos: Manhattan Transfer
Donna Tartt: Der Diestelfink
Erri de Luca: Das Gewicht des Schmetterlings
Hellen Macdonald: H wie Habicht
Judith Schalansky: Die Reihe „Naturkunde" (z.B. Esel)
Martin Windrow: Die Eule, die gern aus dem Wasserhahn trank
Uwe Tellkamp: Der Turm
Richard Ford: Frank
T.C. Boyle: Hart auf hart
T.C. Boyle: Die Frauen
Philip Roth: Amerikanisches Idyll
Wolf S. Dietrich: Friesische Rache
Wolf S. Dietrich: Seine Göttingen-Krimis
Daniel Keyes: Blumen für Algernon
Luca di Fulvio: Das Kind, das nachts die Sonne fand
Rachel Carson: Der stumme Frühling
Dieter Hildebrandt: Was bleibt mir übrig
Heinz Haber: Unser blauer Planet
Anna Frebel: Auf der Suche nach den ältesten Sternen
Andrzej Stasiuk: Der Stich im Herzen – Geschichten vom Fernweh
Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit
Hermann Kant: Die Aula
Erik Neutsch: Spur der Steine
Michael Kleeberg: Vaterjahre
Ulrich Peltzer: Das bessere Leben
Paul Theroux: Der Fremde im Palazzo d'Oro
Matthias Jeschke: Was meine Eltern von mir lernen können
Hanns-Josef Ortheil: Die Erfindung des Lebens
Alberto Vázquez- Figueroa: Tuareg
Benjamin Alire Sáenz: Alles beginnt und endet im Kentucky Club
Landolf Scherzer: Stürzt die Götter vom Olymp. Das andere Griechenland
Friedrich Kröhnke: Wie in schönen Filmen
Herbert Otto: Der Traum vom Elch
Richard Yates: Zeiten des Aufruhrs
Angelika Schrobsdorff: Du bist nicht so wie andre Mütter
Wilhelm Raabe: Stopfkuchen
Henryk Sienkiewicz: Quo vadis
Linde Salber: Hermann Kant. Nicht ohne Utopie
Ann-Marie MacDonald: Vernimm mein Flehen
Juan Ramón Jiménez: Platero und ich. Die Geschichte eines kleinen Esels
Marcel Montecino: Kalt wie Gold
Gila Lustiger: Die Schuld der anderen
Truman Capote: Baum der Nacht
Truman Capote: Die Hunde bellen
Volker Kutscher: Die Reihe um den Kommissar Gereon Rath
Boris Vian: Liebe ist blind
Knut Hamsun: Segen der Erde
Marianne Fredriksson: Hannas Töchter
Shari Shattuck: Tage wie Salz und Zucker
Uwe Timm: Morenga
Franz Werfel: Die 40 Tage des Musa Dagh
Marlene Dietrich: Nehmt nur mein Leben ...
Tina Uebel: Nordwestpassage für dreizehn Arglose und einen Joghurt
T.C. Boyle: Die Frauen
Dennis Lehane: In der Nacht
John Burnside: Lügen über meinen Vater
John Glassco: „Die verrückten Jahre – Abenteuer eines jungen Mannes in Paris"
Thomas Finn: Aquarius
Jessica Fox: Bücher mit Aussicht
Mika Waltari: Sinuhe der Ägypter
Friedrich Wolf: Professor Mamlock
August Kühn: Wir kehren langsam zur Natur zurück. Fragment
Hilary Mantel: Ihre historischen Romane
Javier Marias: Mein Herz so weiß
Kurzgeschichten: Überraschung! - Die besten Sekundenstorys (Mit Geschichten von Friedrich Ani, Margaret Atwood, Robert Gernhardt, F. K. Waechter und vielen anderen)
Natasha Solomons: Wie Mr. Rosenblum in England sein Glück fand
Jack D. Forbes: Die Wétiko-Seuche
Nic Pizzolatto: Galveston
Katharina Raabe und Manfred Sapper (Hrsg): Testfall Ukraine. Europa und seine Werte
Irène Némirovsky: Meistererzählungen
John Williams: Stoner
Martin Walker: Bruno Chef de Police
Volker Weidermann: Ostende: 1936, Sommer der Freundschaft
Gabriel Garcia Márquez: Zwölf Geschichten aus der Fremde
Sten Nadolny: Die Entdeckung der Langsamkeit
Hermann Hesse: Siddhartha
Sofi Oksanen: Fegefeuer
Aleister Crowley: Liber Al vel Legis - Das Buch des Gesetzes
Tom Hillenbrand: Drohnenland
Wolf Haas: Brennerrova
Murray N. Rothbard: Für eine neue Freiheit
Andrea Hirata: Die Regenbogentruppe
James Clavell: Shogun
Tom Wolfe: Back to Blood
Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Andreas Steinhöfel: Die Bücher über die Freunde Rico und Oskar
Janina David: Ein Stück Himmel. Ein Stück Erde. Ein Stück Fremde
Die Bücher von Heinrich Böll
Die Krimis von Jean-Luc Bannalec
Maxime Chattam: Die Teufelsformel