Sommer, Sonne, Regenschauer

Wenn die Seele baumelt

Touristen aus dem spanischen Barcelona stehen am 13.06.2015 vor dem Brandenburger Tor in Berlin bei Temperaturen um die 30 Grad im Regen. Foto: /dpa
Touristen in Berlin: Sommer ist nicht nur die wärmste Jahreszeit, sondern ein Zustand - egal ob bei Sonne oder Regen. © picture-alliance / dpa / Stephanie Pilick
Von Uwe Golz · 02.08.2015
Die Frage ob und wenn ja und vor allem wann denn nun wieder Sommer werde, werden wir nicht beantworten. Darüber lässt sich ein großer, niederländischer Showmaster auch noch Jahre nach seinem Tod - dank unermüdlicher Medienpräsenz - unermüdlich aus. Und es ist doch letztlich egal: Ob Regen oder Sonnenschein, Hagelschauer oder sanfte Brise, den Sommer lassen wir uns nicht nehmen - komme er, wie auch immer er wolle.
Meteorologisch und auch kalendarisch ist der Sommer schnell festzumachen, auch wenn ein paar Tage dazwischen liegen. Von der menschlichen Warte aus gesehen wird es da allerdings schon etwas schwieriger. Den Einen ist es zu heiß, den Anderen zu kalt. Und wenn dann nach Tagen brütender Hitze wieder angenehmere Temperaturen herrschen, die uns nicht gleich das Hemd am Körper festkleben lassen, erhebt sich der Chor der ewig Fragenden: "Wann wird …?"(Siehe oben)
Selbst Muffel wandern durch die Natur
Sommer ist ein Zustand der uns seiner bemächtigt. Sommer, das heißt Freizeit, Ferien, Seele baumeln lassen, die Sonne genießen aber auch den Regen. Selbst Muffel wandern in und durch die Natur, laben sich am kühlen Bach oder schauen hinaus auf das Meer und seine Wellen, erklimmen die höchsten Gipfel und genießen den Blick über die Welt. Oder wie es Heinrich Heine ausdrückte:
An dem Bache zirpt die Grille,
Und es regt sich in dem Wasser;
Und der Wandrer hört ein Plätschern
Und ein Atmen in der Stille.
Das Sommerloch hat eigene Gesetze
Die Weisheit, dass auf den Regen die Sonne wieder scheint, findet sich nicht nur im deutschen Schlager, sondern allgemein im deutschen und auch europäischen Wissensschatz. Aus den Radios dringen "Sommerhits" oder solche, die sich dafür halten und die im folgenden Jahr eh nur Schnee von gestern sind, die Zeitungen und Nachrichten ergeben sich dem Sommerloch und erfreuen uns mit Meldungen, die es im Herbst nicht einmal auf die Seite "Vermischtes" schaffen würden. Aber letztlich sind das Nebensächlichkeiten. Was bleibt vom Sommer sind Erinnerungen, die wir mit uns nehmen in den nächsten Sommer oder wie es der Dichter Otto Ernst als Schluss seines Gedichts "Einem Sommer" formulierte:
Wo gestorb'ne Sommer wandeln
Hinter nachtumraunten Höhn,
Wo nur Schatten dich umschweigen,
Soll er singend mit dir gehn.

Musikrätsel Audio Player

Diese Musiker waren in unseren "Strand"-Songs vertreten:
Faces: "On The Beach" (Remastered Album Version)
Frank Schöbel: "Leerer Strand"
Hannes Wader: "Morgens am Strand"
Nana Mouskouri: "Am Strand von Korsika"
Caterina Valente & Silvio Francesco: "Itsy, bitsy, teenie, weenie, Honolulu Strand-Bikini"
Morrissey: "Redondo Beach"

Radiorätsel Audio Player

In unserem Radiorätsel ging es um Mikis Theodorakis, der am 29. Juli seinen 90. Geburtstag feiern konnte.

Chuck Berry vs. The Beach Boys
Der Beach Boys-Hit "Surfin' USA" und Chuck Berrys "Sweet little Sixteen" sollen die gleiche Melodie haben. In einem Copyrightstreit einigte man sich auf eine Übertragung der Rechte an Berry. Allerdings führte einer weiterer Rechtsstreit zu Beginn der 90er Jahre zu einem Vergleich, in dessen Verlauf die Hälfte der Rechte an Brian Wilson rückübertragen wurden.

Sie können das Sonntagmorgen-Team jederzeit per E-Mail über sonntagmorgen@deutschlandradio.de erreichen.
Mehr zum Thema