Solar-Initiative fordert zügiges Vorgehen der EU gegen chinesische Billigkonkurrenz

26.07.2012
Nach Ansicht der Initiative "EU ProSun" ist es höchste Zeit, dass die EU mit Zöllen gegen die Billigkonkurrenz der chinesischen Solarindustrie vorgeht. Deshalb hätten europäische Solarunternehmen Klage eingereicht, sagte "EU ProSun"-Sprecher Milan Nitzschke.
Auf Drohungen aus China dürfe man auf keinen Fall eingehen, forderte Nitzschke. Das Land subventioniere seinen Export. Das führe dazu, dass " diejenigen, die fair am Markt auftreten wollen, keine Chance mehr haben und vom Markt verschwinden". Dabei könne China nicht billiger als europäische Firmen produzieren, sagte Nitzschke, der auch Sprecher der Firma Solarworld ist. In Europa, wo es die "wettbewerbsfähigste Solarindustrie der Welt" gebe, machten etwa die Lohnkosten nur zehn Prozent an den Herstellungskosten insgesamt aus. "Kein sogenanntes Billiglohnland der Welt kann wirklich am Ende billiger produzieren", so Nitzschke.

Der "EU ProSun"-Sprecher betonte dabei auch den Unterschied zu Solarsubventionen in Deutschland. Hier gebe es eine Förderung dafür, dass man Solarstrom produziere – "egal ob mit einem deutschen, einem spanischen oder einem chinesischen Solarstrommodul". Nitzschke forderte, die geltenden Regeln für einen fairen Wettbewerb durchzusetzen: "Das Argument, man darf hier das Handelsrecht nicht anwenden – das ist ungefähr genauso, als würden Sie bei der Tour de France sagen: Dopingkontrollen sind nicht zulässig, die machen ja das Rennen langsamer."

Das vollständige Interview mit Milan Nitzschke können Sie in unserem Audio-on-Demand-Angebot bis zum 26. Dezember 2012 als MP3-Audio hören.
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