Software "Adobe VoCo"

Gefälschte Stimmen

Mikrofone stehen im Bundestag.
Es gilt das gesprochene Wort - fragt sich nur, ob es auch echt ist. © imago/CommonLens
Jörg Wagner im Gespräch mit Timo Grampes · 15.11.2016
Adobe hat eine Software entwickelt, mit der sich Stimmen fälschen lassen. So kann man Menschen Dinge aussprechen lassen, die sie nie gesagt haben. Ein Tool, das an die Tradition des Sampelns anknüpft, aber auch gefährliche Spielräume eröffnet.
Adobe ist bekannt für seine Software Photoshop zur Bildbearbeitung. Und so wie sich Fotos wahlweise verschönern, verhässlichen, jedenfalls manipulieren lassen, geht das jetzt auch mit Audio. Auf diese Weise kann man Menschen Wörter in den Mund legen, die sie nie gesagt haben.
Töne können mit der neuen Software noch leichter manipuliert werden, sagt Medienjournalist Jörg Wagner.

"Man gibt 20 Minuten Audio-Material desjenigen ein, der dort decodiert, entcodiert und synthetisiert werden soll. Das können zum Beispiel Reden sein von Politikern, das könne Hörbücher sein von Schauspielern. Die Software zerlegt die Silben dann in so genannte Phoneme, also kleinste Laute. Und dann werden die Buchstaben-Bestandteile wieder in Sprache zurückverwandelt."
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