Singer/Songwriter

Reise durch die Musik der USA

Der Musiker singt auf einer Bühne und hat eine Gitarre umgehängt.
Der Blues steht im Vordergrund: John Hiatt © AFP / ANP / PAUL BERGEN
Von Uwe Golz · 23.07.2014
John Hiatt wird von seinen Kollegen hoch geschätzt, doch seine Alben sind über das Mittelfeld der Charts nicht hinausgekommen. Auch bei "Terms of my surrender" wird das ähnlich sein. Doch das Album beweist, dass es gerade jenseits der Massentauglichkeit hörenswerte Musik gibt.
Der Sänger und Gitarrist John Hiatt ist - so jedenfalls schreibt es die Los Angeles Times - "einer der scharfsinnigsten Singer/Songwriter des Rock". Seine Songs wurden und werden von Stars wie Iggy Pop, Bob Dylan sowie Rosanne Cash gesungen und sogar in Disney-Animationsfilmen fanden sie einen Platz. Sein neues Album "Terms of my surrender", das 22. seiner Karriere, ist eine akustische Reise durch die Musik der USA.
Hiatts Americana ist in den Jahren seines Schaffens gewachsen. Mit 18 hat er einen Job als Songschreiber bei einem Verlag in Nashville, macht zwei Alben, die floppen, und zieht weiter nach Los Angeles. Hier ist er dann Anfang der 80er-Jahre Mitglied in der Band von Ry Cooder ("Chicken Skin Revue", "Buena Vista Social Club"). Dessen Einfluss dürfte es zu verdanken sein, dass Hiatt sicher immer stärker mit den Wurzeln der US-amerikanischen Musik auseinandersetzt. Bei allem aber - der Blues steht stets im Vordergrund.
Bluesige, raue und vor allem akustische Ein- und Ausfälle
John Hiatt selbst hat es nie wirklich zum großen Star gebracht, er ist einer der musicians musician, ein Musiker, der von seinen Kollegen hochgeschätzt wird, vom Publikum aber kaum beachtet wird. Seine Alben platzieren sich im Mittelfeld der Charts, erobern aber nie die Toppositionen. Kein Beinbruch für Hiatt.
Auch mit "Terms of my surrender" wird John Hiatt nicht die Charts stürmen. In der Rangliste eines Onlinehändlers steht es im Bereich "Download" derzeit auf Platz 83. Aber das ist nicht wichtig. Einmal mehr hat der Mann aus Indiana bewiesen, dass es auch jenseits - oder gerade jenseits - des massentauglichen Geschmacks Musik gibt, die es wert ist, gehört zu werden. 1983 veröffentlichte er "Riding with The King", das für die kleine Fangemeinde als sein Album schlechthin gilt. "Terms of my surrender" hat aber mit seinen bluesigen, rauen und vor allem akustischen Ein- und Ausfällen alle Voraussetzungen, neuer Spitzenreiter in der internen Hitliste zu werden. Es braucht nicht mehr als ein offenes Ohr und die Bereitschaft hinzuhören.