Sina Trinkwalder

"Ich betreibe eine Art Enkelwirtschaft"

Moderation: Vladimir Balzer und Axel Rahmlow · 31.03.2016
Heute eröffnet die Messe "Fair Handeln für Fair Trade und global verantwortungsvolles Handeln" in Stuttgart. Faire Preise für faire Arbeitsbedingen, umweltschonend und nachhaltig, das sei oft eine Lüge, sagt Sina Trinkwalder. Morgen erscheint ihr Buch "Fairarscht".
Sina Trinkwalder hat selber eine Textilfirma, in der Näherinnen zu fairen Bedingungen arbeiten – jetzt erscheint ihr Buch "Fairarscht" – über die großen und kleinen Lügen der Fair Trade Industrie. Das Problem sei, dass wir nur noch am Symptom rumdoktern, wir müssten vielmehr die Wirtschaft selbst in die Hand nehmen und verantwortungsbewusst handeln, sagt Sina Trinkwalder. "Wir brauchen kein Fair Trade", so Trinkwalder, sondern eine Weltwirtschaft, die an einem Tisch sitze.

Wirtschaftsmechanismen, die für die Enkel gut sind

In ihrem Unternehmen stelle sie alle Mitarbeiter unbefristet an und diese bekommen alle zehn Euro Stundenlohn, so Trinkwalder. "Es gibt keinen Akkord, es gibt radikal regional wertgeschätzte Zutaten und Rohstoffe", erklärt sie. Außerdem investiere sie ihr Geld direkt bei den afrikanischen Bauern. Sie betreibe eine Art Wirtschaft, die sie "Enkelwirtschaft" nenne: "Meine Wirtschaftsmechanismen müssen so funktionieren, dass sie für meine Enkel und meine Ur-Enkel gut sind", sagt Sina Trinkwalder.
Infos zur Messe: Fair Handeln

Sina Trinkwalder: "Fairarscht"
Knaur TB, Münschen 2016
208 Seiten, 12,99 Euro

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