Sicherheit in Deutschland

"Die deutschen Geheimdienste sind besser aufgestellt"

Ein uto wird an der französisch-belgischen Grenze von zwei Beamten gestoppt.
Nach den Anschlägen in Paris wurden an der französischen Grenze zu Belgien die Kontrollen verschärft © picture alliance /dpa /Didier Crasnault
Rolf Clement im Gespräch mit Oliver Thoma · 14.11.2015
Warum konnten die französischen Behörden die Anschläge in Paris nicht verhindern? Wie gefährdet ist Deutschland? Rolf Clement, Experte für Sicherheitspolitik, schätzt die Lage nach der Anschlagsserie in Paris ein.
Dass Europa im Fadenkreuz des IS ist, ist keine neue Information. Doch wie konnte die Gruppierung eine ganze Serie von Anschlägen planen und ausführen, ohne dass die Behörden etwas mitbekamen? Rolf Clement, Korrespondent für Sicherheitspolitik, sagt, dass die Bedrohung durchaus bekannt war, allerdings nicht so konkret, dass man darauf schon hätte reagieren müssen.
Anfang Dezember wird der Weltklimagipfel in Paris stattfinden. Was die Anschläge vom Freitag für den Gipfel bedeuteten, werde sich erst noch herausstellen - doch wie alarmiert man sei, sehe man am Treffen des Sicherheitskabinetts bei Kanzlerin Merkel, das am heutigen Samstag stattgefunden habe, meint Clement.
Die Grenzkontrollen werden verschärft werden
"Der deutsche Geheimdienst ist etwas besser aufgestellt als der französische", sagt Clement. Er gibt aber auch zu bedenken, dass die Rahmenbedingungen in Deutschland günstiger seien, weil hier viel weniger Menschen lebten, die aus Ländern kämen, in denen es islamistischen Terror gebe und auch die Wirtschaftslage insgesamt besser sei.
Sollte die Nato den Bündnisfall ausrufen und sollte Deutschland aktiver werden im Kampf gegen den IS, so würde das die Terrorgefahr in Deutschland erhöhen, davon ist Clement überzeugt. In der Folge würden Grenzkontrollen verschärft werden, auch davon ist er überzeugt.
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