Selbstjustiz

"Wir wollen uns nur verteidigen"

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Sind die Straßen von Rostock so unsicher? © picture alliance / dpa
Von Almuth Knigge · 22.05.2014
Weil seine Kinder auf der Straße von einem Fremden angesprochen wurden, hat ein besorgter Vater die Facebook-Gruppe "Rostocker Bürgerwehr" gegründet. Der Zulauf ist groß - und zwar von allen politischen Seiten. Kommunalpolitiker warnen vor der Gefahr der Selbstjustiz.
In zwei Tagen hat die Facebook-Gruppe "Rostocker Bürgerwehr" mehr als 600 Mitglieder gewonnen. Das ausgegebene Ziel: Mehr Sicherheit für Rostock. Einzelne haben die Aktivität bereits aus dem Internet auf die Straße ausgeweitet: Sie patrouillieren nachts zu Fuß in Kleingruppen oder mit dem Auto.
Gefahr der Selbstjustiz
Das Problem: Die Gruppe lockt auch Anhänger der rechten Szene an, darunter sind bekannte Neonazis. Die Gründer betonen, dass alle politischen Lager vertreten sind, jedoch warnen auch Kommunalpolitiker vor der Gefahr der Selbstjustiz. Immerhin: Die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen vor 22 Jahren hatten ebenfalls mit der Gründung einer "Lichtenhägener Bürgerwehr" begonnen - und endeten mit einem rechtsradikalen Übergriff auf ein Wohnheim mit über 100 Vietnamesen.
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