Seiters verlangt bessere Katastrophenvorsorge

13.01.2010
Angesichts der schweren Verwüstungen nach dem Erdbeben in Haiti hat der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Rudolf Seiters, eine deutlich bessere Katastrophenvorsorge gefordert.
Seiters sagte, eine wichtige Konsequenz aus dem Unglück müsse sein, noch mehr für die Katastrophenvorsorge zu tun. Länder wie Haiti seien in den vergangenen Jahren ständig von wetterbedingten Katastrophen getroffen worden. "Jeder Euro, den wir ausgeben für die Katastrophenvorsorge, ist mindestens so viel wert wie vier Euro nach einer Katastrophe in der Katastrophenhilfe", sagte Seiters.

Mindestens zehn Prozent der Hilfsgelder sollten in die Vorsorge gehen. Damit könne man beispielsweise die Bevölkerung schulen und regionale Warndienste aufstellen. Seiters sagte, zwar seien bei einem Erdbeben die Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung nicht so gut wie bei Stürmen: "Aber auch diese werden ja wieder kommen."

Nach Angaben des früheren Bundesinnenministers und ehemaligen Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages wird das DRK am Freitag vom Flughafen Berlin-Schönefeld aus unter anderem ein mobiles Krankenhaus sowie einige Techniker, Ärzte und Krankenschwestern nach Haiti bringen. In der Klinik könnten 30.000 Menschen versorgt werden. Dennoch sei die derzeit anlaufende Hilfe nicht mehr als "ein Tropfen auf einem heißen Stein", sagte Seiters.

Hilfe durch die internationale Staatengemeinschaft sei jetzt "in einem großen Ausmaß vonnöten". Seiters berichtete, er selbst sei vor kurzem noch mehrere Tage in Port-au-Prince gewesen und habe in dem jetzt völlig zerstörten Hotel Montana gewohnt.