Sein und Streit – die ganze Sendung

Wie könnte ein moderner Humanismus aussehen?

Plakat, das bei einer Demonstration anlässlich des Papstbesuchs von Benedikt XVI. in Deutschland im September 2011 gezeigt wurde
Humanismus statt Religion: Dieses Plakat wurde bei einer Demonstration anlässlich des Papstbesuchs von Benedikt XVI. in Deutschland im September 2011 gezeigt. © imago/Steinach
Moderation: Simone Rosa Miller · 07.08.2016
Frieder Otto Wolf, der Präsident des Humanistischen Vereins Deutschlands, umreißt im Interview den Humanismus im 21. Jahrhundert. Körper und Geist dagegen stehen im Zentrum der Ausstellung "Embodiments" in Berlin, in der acht verschiedene Künstler gezeigt werden - zwei der Themen in der Sendung.
Altgriechisch und Latein im Unterricht, Klavier und Geige in der Freizeit, vielleicht noch ein bisschen Pomade im Haar: So stellen wir uns den jungen Humanisten vor. Aber führen Homer und Hölderlin im Schulranzen automatisch zu mehr Menschlichkeit?
Wie kann ein praktischer Humanismus im 21. Jahrhundert aussehen?
In welchem Verhältnis steht er zu Gott und den Religionen?
Und wie geht er mit den dunklen Kapiteln seiner eigenen Tradition um?
Aus humanistischer Perspektive also führen wir unsere Reihe Gott und die Philosophie fort. Rede und Antwort steht uns dabei der Philosoph und Präsident des Humanistischen Vereins Deutschlands Frieder Otto Wolf.

Literaturhinweis: "Humanismus für das 21. Jahrhundert" von Frieder Otto Wolf, erschienen im Humanistischen Verlag Deutschlands, Berlin 2009, 184 Seiten, 4,99 Euro

Außerdem in der Sendung:
Kleine Leute, große Fragen: Ist es vernünftig, Angst zu haben? Das wollte Ilka Lorenzen in dieser Woche von ganz jungen Philosophen wissen.
Sich-neu-erfinden ist erst einmal positiv besetzt. SPD-Abgeordnete Petra Hinz war dabei großzügig und hat nicht ganz unwesentliche Eckdaten ihres Lebenslauf frei erfunden. Jetzt ist sie öffentlichen Schmähungen und dem Zorn ihrer Partei ausgesetzt. Warum eigentlich, fragt David Lauer im Philosophischen Wochenkommentar und vertritt dabei die These, dass Petra Hinz vielleicht noch mehr hätte wagen sollen.
Die Ausstellung "Embodiments" in der Galerie Whiteconcepts in Berlin-Mitte stellt das Verhältnis von Körper und Geist in den Mittelpunkt – nicht nur im Rahmen der ausgewählten Kunstwerke von acht verschiedenen Künstlern, sondern auch mit der Einbeziehung der Galeriebesucher. Diese werden zu ihren körperlichen, mentalen und emotionalen Reaktionen beim Betrachten einzelner Kunstwerke befragt. Elisabeth Nehring hat die Ausstellung für uns besucht.
Und unsere Drei Fragen beantwortet in dieser Woche der Physiker Metin Tolan.