Schweizer Regisseur

    Luc Bondy ist tot

    Luc Bondy im November 2013 in Wien bei der Entgegennahme des Nestroy-Preises, den er für sein Lebenswerk erhielt.
    Luc Bondy im November 2013 in Wien bei der Entgegennahme des Nestroy-Preises, den er für sein Lebenswerk erhielt. © dpa / picture alliance / Herbert Neubauer
    28.11.2015
    Der Schweizer Theaterregisseur Luc Bondy ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Das gab das von ihm seit 2012 geleitete Théâtre de l'Odéon in Paris bekannt.
    Bondy hatte seit einiger Zeit mit einer schweren Krebserkrankung zu kämpfen gehabt. Eine für Januar 2016 angesetzte "Othello"-Inszenierung musste deswegen verschoben werden.
    Bondy inszenierte seit den 70er-Jahren auch an großen deutschen Bühnen und übernahm 1985 die Leitung der Berliner Schaubühne. Später war er Intendant der Wiener Festwochen (2001-13).
    Bondy ist der Spross einer jüdischen Literatenfamilie. Er wurde 1948 in Zürich als Sohn des Literaturkritikers und Publizisten François Bondy geboren. Sein Großvater Fritz Bondy schrieb unter dem Pseudonym N. O. Scarpi und übersetzte zum Beispiel Werke von Guy de Maupassant ins Deutsche. Luc Bondy wurde an der Pariser Schauspielschule von Jacques Lecoq ausgebildet.
    Bondys Arbeit war lange Zeit eng mit Deutschland verbunden, immer wieder inszenierte er an deutschen Theatern, darunter in München, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln sowie am Berliner Ensemble und an der Schaubühne, deren künstlerischer Ko-Direktor er von 1985-1987 in der Nachfolge von Peter Stein wurde. Bis Mitte der 90er-Jahre wirkte er dort als Regisseur. Seit 2011 arbeitete Bondy, der mit zahlreichen Preisen geehrt wurde, am Odéon-Theater.

    Ein Interview mit Peter Stein, Kollege und Freund Luc Bondys, können Sie in der Sendung "Fazit" - diesmal eine Stunde später als gewohnt - am 29.11.2015 ab 00:05 Uhr hören.

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