Schmerztherapie

Fakirtechnik statt Tablette

Eine Frau hält den Kopf in den Händen.
Volksleiden: Zwei Drittel der Deutschen leiden zumindest zeitweilig unter Kopfschmerzen © imago / Science Photo Library
Experte Gerhard Müller-Schwefe im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 04.03.2015
153 Millionen Packungen Schmerzmittel wurden 2013 in Deutschland verkauft. Dabei helfen Tabletten vielen Patienten nicht mehr. Der Schmerztherapeut Gerhard Müller-Schwefe verrät, wie man mit Geisteskraft den Schmerz in den Griff bekommen kann.
Hämmernder Kopf, stechender Rücken: Manchmal brauche man natürlich Medikamente, um die überlaute Körpersprache zu dämpfen, sagt Schmerztherapeut Gerhard Müller Schwefe. Doch stets sei wichtig, die "eigene Schmerzkontrolle zu aktivieren". Dazu sei kein langes Training notwendig - die Technik könne man nach sechs oder sieben Übungen beherrschen, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie.
Die körpereigenen Schmerzkontrollbahnen stimulieren
Dabei stimuliere man - ähnlich wie die Indianer - die körpereigenen Schmerzkontrollbahnen. Dank der Endorphine könne die Weiterleitung von Schmerz so komplett blockiert werden. "Das nennen wir Fakirtechniken (...) oder auch autosuggestive Verfahren", sagt Müller-Schwefe. Die Angst davor, dass der Schmerz kommen wird, sei eine wesentliche Komponente: "Wenn man lernt, damit umzugehen, (...) dann ist das ein wichtiger Bestandteil, damit besser zurechtzukommen."
Von heute an bis Samstag befasst sich der Deutsche Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt am Main mit der Frage, wie sich Schmerztherapie verbessern lässt.
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